Wie können die Ziele des Antidiskriminierungsrechts der EU zum Leben erweckt werden?
Der Eurpäischen Kommission ist es zu verdanken, dass 2007 zum Europäischen Jahr der Chancengleichheit erklärt wurde. Dabei handelt es sich um kein reines Lippenbekenntnis. Vier Kernthemen sollen im Rahmen von Treffen und Veranstaltungen, Informations- und Bildungskampagnen sowie durch Umfragen und Studien mehr ins Bewusstsein der BürgerInnen gerückt werden.
Ausgangspunkte ist der rechtliche Rahmen. Insbesondere berufliche RechtsanwenderInnen sollen für den Wert und Nutzen der neuen Rechte sensibilisiert werden. Da die Umsetzung der Antidiskriminierungs-Richtlinien in den meisten Mitgliedstaaten völlige neue Diskussionen entfacht, sind BeamtInnen, GewerkschafterInnen, PersonalistInnen in Unternehmen und RichterInnen zentral für die Effektivität der neuen Bestimmungen.
Die Partizipation benachteiligter Gruppen stellt einen weiteren Schwerpunkt der Kampagne dar. In einem Satz zusammengefasst lautet das Ziel:“ Sprechen Sie mit benachteiligten Gruppen und nicht über sie!“
Neben diesen politischen und strukturellen Zielen sind wir alle aber auch persönlich angesprochen.
Die Anerkennung von Vielfalt kann nur gelingen, wenn wir in unserem direkten Umfeld auf die Vorteile von Vielfalt achten und sie als Mittel gegenüber Ausgrenzung einsetzen.
Schließlich wird es auch Maßnahmen zur Achtung aller Menschen und zur Förderung guter Beziehungen zwischen einzelnen Gruppen geben.
Wer kann am Jahr der Chancengleichheit teilnehmen?
Nichtregierungsorganisationen, sowie VertreterInnen von ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen sind die wichtigsten PartnerInnen der Kampagne, die von der Europäischen Kommission koordiniert wird, aber dezentral auf nationaler und regionaler Ebene verwirklicht wird. Insgesamt stellt die Europäische Kommission 15 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Gelder müssen durch die nationalen Behörden mindestens verdoppelt werden (Kofinanzierung).
Wie kann ich mich beteiligen?
In Österreich ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) die zentrale Ansprechstelle. Anfragen richten Sie an elfriede.pfeffer@bmwa.gv.at.
Weitere Informationen über die Aktivitäten finden Sie auf der Website des Europäischen Jahres der Chancengleichheit.
Elke,
22.11.2006, 18:17
Es wäre zu wünschen das Chancengleichheit 2007 nicht nur am Papier steht, sondern den behinderten Menschen in aller Welt zugute kommt.
Ulrike Gritsch,
22.11.2006, 11:43
Ich hoffe, dass Chancengleichheit heißt, die Ideen von kleinen Projekten, wie wibs es ist zu finanzieren und nicht immer nur die der größten Träger des Landes.
Beate Firlinger,
15.11.2006, 10:36
Schade finde ich auch, dass das zuständige Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit bislang keinerlei weiterführende, öffentliche Information zum EU-Jahr der Chancengleichheit 2007 bietet. Und noch viel schader ist, dass das Wirtschaftsministerium als nationale Durchführungsstelle in Österreich keine Förderungen für Projekte von Vereinen und NGOs zum EU-Jahr vorgesehen hat, wie zumindest eine telefonische Anfrage ergab.
Andreas Jeitler,
15.11.2006, 01:08
Schade finde ich nur, dass die Webseite zum Europäischen Jahr der Chancengleichheit selbige für manche Personen minimiert. Die EU selbst scheint sich doch nur am Rande mit dem Thema Barrierefreiheit zu beschäftigten. Sehr schade.