Am 10. November 2009 wurde diesem Thema ausreichend Platz gegeben, um Einblicke in das Nutzungsverhalten behinderter Menschen mit Mobiltelefonen zu diskutieren.
Angela Engel
Die Einleitung in das Thema gab Angela Engel. Sie ist blinde iPhone-Benützerin und gab Einblicke in ihren Alltag per iPhone, das den ersten integrierten Screen Reader bei Mobiltelefonen, vorweisen kann. Dadurch sei es ihr möglich, die meisten Funktionen ihres Handys zu benutzen. Gerade der von Anfang an integrierte Screen Reader bedeutet für sie einen großen Gewinn, da auch die Programme diesbezüglich wie aus einem Guss wirken, und keine mühsame Konfiguration notwendig ist.
Erwähnt wurde auch, dass VoiceOver der erste Screen Reader sei, der nicht nur sequentiell, das heißt der Reihe nach, vorliest, sondern auch mit Gesten gesteuert werden kann. Es werden dabei zum Beispiel die Inhalte vorgelesen, die sich unter dem Finger befinden, wenn man über den Bildschirm fährt.
Eva Papst
Eva Papst, selbst auch blind, verwendet in ihrem Alltag einen Organisier des Typs „Pronto!“. Der „Pronto!“ ist mit einer Braillezeile mit sowohl Ein- als auch Ausgabemöglichkeit ausgestattet, und steht dadurch im kompletten Widerspruch bei der Bedienung zu einem Gerät mit Touchscreen.
Auch mit diesem Gerät ist es möglich, per WLAN im Internet zu surfen, Dokumente zu bearbeiten und viele Dinge mehr zu erledigen.
Weil der „Pronto!“ speziell für blinde Menschen entwickelt wurde, sind die Verkaufszahlen nicht sehr hoch und der Preis dementsprechend.
Markus Ladstätter
Markus Ladstätter (der Autor dieses Artikels) erzählte über die aktuellen Entwicklungen auf dem Mobiltelefonmarkt, wie etwa den Screen Reader „Talkback“ für Google Android Handies.
Er zeigte auch Anwendungen am iPhone wie zum Beispiel ein Programm zur Farberkennung auf Fotos, das durchaus auch von blinden Menschen verwendet werden könnte. Der Vorteil eines Programms zur Farberkennung gegenüber speziellen Geräten liegt wiederum beim Preis. Während das Programm 1-2 Euro kostet, muss man durchaus mit mehreren hundert Euro für ein Farberkennungsgerät rechnen.
Ein weiteres Programm war „Sing 4 me“, eine Applikation, die englische Sätze in britische Gebärdensprache übersetzt von einem 3-dimensionalen Avatar ausgibt.
Michael Stenitzer
Michael Stenitzer berichtete über die W3C Mobile Web Best Practices 1.0 Richtlinie, die sich an Webentwickler richtet, zur Generierung von Internetseiten für mobile Endgeräte.
Angekündigt waren 5 Vorträge, Martin Ladstätter musste jedoch kurzfristig absagen.
Monatliche Stammtische
Der Accessibility-Stammtisch ist ein informelles Treffen für alle, die sich für das Thema „barrierefreies Internet“ interessieren. Der Stammtisch findet monatlich statt und wird von der Plattform accessible media organisiert.
Hier können Sie sich Bilder von den letzten Stammtischen von accessible media ansehen.