25 Jahre Interessenvertretung für Selbstbestimmung in Deutschland

Vor 25 Jahren wurde nicht nur die deutsche Einheit fomell besiegelt, sondern wurden auch in Deutschland zunehmend Stimmen laut, die die Selbstbestimmung behinderter Menschen einforderten.

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Mit einem Empfang und dem 4. Independent Living Festival wurde am 10. Oktober 2015 das 25jährige Bestehen des Verbunds behinderter ArbeitgeberInnen (VbA) München und des Selbstvertretungsverbandes Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) im Feierwerk in München begangen.

Vor 25 Jahren wurde nicht nur die deutsche Einheit fomell besiegelt, sondern wurden auch in Deutschland zunehmend Stimmen laut, die die Selbstbestimmung behinderter Menschen einforderten.

In einer Reihe von Städten, wie auch in München, hatten sich hierfür Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen zusammengeschlossen, um ihre Interessen selbst zu vertreten und diese engagiert und mit zum Teil öffentlichkeitswirksamen Aktionen einzufordern.

Die Beratung und Unterstützung von behinderten für behinderte Menschen (Peer Counseling und Peer Support) spielte dabei eine zentrale Rolle, so dass sich mehr und mehr Zentren für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen bildeten, die einen Gegenpol zur dominierenden „Wohlfahrtsmafia“ bildeten.

Andreas Vega vom VbA München machte daher beim Empfang auch deutlich, wie wichtig diese Initiativen sind, um behinderten Menschen eine Leistungsträger- und Leistungserbringerunabhängige Beratung für behinderte Menschen zu bieten.

Gegenüber den kobinet-nachrichten erklärte er: „Wenn wir selbst nicht das Zepter in die Hand nehmen und dafür kämpfen, dass wir die Assistenz bekommen, um unser Leben so weit wie möglich selbst gestalten und bestimmen zu können, so wird uns das niemand schenken. Die Erfahrung lehrt, dass wir hart für unsere Selbstbestimmung kämpfen müssen und so wird das leider wohl auch zukünftig sein.“

Die Geschäftsführerin der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL), die im Oktober 1990 in Erlangen gegründet wurde, Dr. Sigrid Arnade, betonte wie wichtig es ist, dass wir uns nicht auseinanderdividieren lassen: Immer wieder werde versucht, uns zu spalten, die Solidarität über unsere eigene Behinderungen und über die Behindertenpolitik hinaus sei daher heute nötiger denn je.

Nach dem offiziellen Empfang wurde im Feierwerk dann bis spät in die Nacht hinein auch kräftig gerockt und gefeiert.

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