Eine Rekordbeteiligung kommt aus Österreich mit 25 Webseiten.
Bei der BIENE 2008 hat die neugeschaffene Kategorie „Gemeinschafts- und Interaktionsangebote“ auf Anhieb elf Prozent Web 2.0-Angebote angelockt. Insgesamt freuen sich die Aktion Mensch und die Stiftung Digitale Chancen als Veranstalter über 340 Bewerber. Wie heute weiter mitgeteilt wurde, häufen sich in den weiteren drei Kategorien die Webseiten mit einer oder mehreren Web 2.0-Funktionalitäten. 15 Prozent erlauben den Nutzern, eigene Inhalte zu veröffentlichen, oder haben Videos eingebunden, 13 Prozent bieten Kommentarfunktionen. „Die Zahlen belegen, wie weit sich die Welt des barrierefreien Internet insgesamt Richtung Web 2.0 entwickelt hat“, so Iris Cornelssen, Projektleiterin bei der Aktion Mensch.
Ebenso stellen sich immer mehr umfangreiche Angebote dem bedeutendsten Wettbewerb für barrierefreie Internetseiten im deutschsprachigen Raum: 60 Prozent gehen als „komplexes Angebot“ mit umfassenden Inhalten und zahlreichen Funktionen an den Start. Zehn Prozent erfüllten sogar die Voraussetzung, in die Kategorie „Einkaufs- und Transaktionsangebote“ aufgenommen zu werden.
Weiterentwicklung des Prüfverfahrens
„Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Prüfverfahrens bietet die BIENE eine gute, wenn nicht gar die einzige Orientierung für Agenturen und Anbieter, die gerne neue Funktionalitäten einsetzen möchten“, meint Jutta Croll, Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Chancen.
Rekordbeteiligung aus Österreich
Eine Rekordbeteiligung kommt aus Österreich mit 25 Webseiten. Die Schweiz ist mit zwei, Italien, Tschechien und Russland jeweils mit einem Angebot dabei. „Die Zahlen, aber auch mitgeschickte Kommentare zeigen, dass die BIENE ein grenzüberschreitender Wettbewerb der Ideen und ein Marktplatz der Entwicklungen und Erfahrungen geworden ist“, freut sich Iris Cornelssen. Und dies nicht nur bei Agenturen und Anbietern, sondern auch bei den Nutzern.
Denn 35 Prozent der Einreichungen 2008 sind Nutzer-Vorschläge. „Die Themen der eingereichten Webseiten sind so vielfältig wie das Leben im und außerhalb des Internet“, so Jutta Croll. Eine erste Sichtung zeige auch, dass Nutzer sehr gut einschätzen könnten, ob ein Angebot barrierefrei sei oder nicht.
Weiterer Trend
Einen weiteren Trend aus den Einreichungen macht Iris Cornelssen aus: „Neben den zur Barrierefreiheit verpflichteten Behörden und öffentlichen Anbietern gehen vor allem hochwertige Dienstleister wie Banken und Touristikunternehmen an den Start.“ Dies beweise, dass Barrierefreiheit im Internet in manchen Branchen mittlerweile vom wirtschaftlich interessanten Alleinstellungsmerkmal zum allgemeinen Standard geworden sei.
In den kommenden Monaten entscheiden der Fachliche Beirat und eine prominent besetzte Jury in einem mehrstufigen Prozess, welche Anbieter oder Gestalter tatsächlich eine BIENE mit nach Hause nehmen dürfen. Im Fachlichen Beirat haben Experten mit und ohne Behinderung die Grundlagen für das umfangreiche, mehrstufige Testverfahren erarbeitet. An dessen Ende steht ein Praxistest durch Menschen mit Behinderungen. „Angebote, die die Anforderungen dieses Verfahrens erfüllen, qualifizieren sich nicht nur für das Finale, sondern gehören bereits zu den besten barrierefreien Webseiten im deutschsprachigen Raum“, erklärt Jutta Croll.
Veranstaltung am 5. Dezember 2008
Eine BIENE erhalten schließlich die Webseiten, die über die reine Barrierefreiheit hinaus für Menschen mit und ohne Behinderung interessant und gut gestaltet sind. Alle Gewinner werden in einer feierlichen Veranstaltung am 5. Dezember 2008 in Berlin ausgezeichnet.