Diese alarmierende Zahl wird im aktuellen internationalen Bericht der Global Campaign for Education (GCE) zum Thema "Bildung und Behinderung weltweit" veröffentlicht.
Die Global Campaign for Education ist ein weltumspannendes Netzwerk von gemeinnützigen Organisationen und setzt sich dafür ein, dass das Recht auf Bildung auch für Menschen mit Behinderungen umgesetzt wird. Die internationale Initiative sorgt mit inklusiven Bildungsprojekten dafür, dass alle Kinder, mit und ohne Behinderung, gemeinsam die Schule besuchen.
In Österreich engagieren sich die Hilfsorganisation LICHT FÜR DIE WELT und die Dreikönigsaktion im Rahmen der Global Campaign of Education. „Auch Kinder mit Behinderungen in Entwicklungsländern haben ein Recht darauf, Anteil am sozialen Leben zu nehmen und ihre Talente zu entfalten. Ohne Bildung haben diese jungen Menschen keine Chance, später ein selbstständiges Leben zu führen“, so Rupert Roniger, Geschäftsführer LICHT FÜR DIE WELT. Ziel muss es sein, dass alle Kinder mit und ohne Behinderungen Lesen, Schreiben und Rechnen lernen dürfen.
Exklusion schwächt die Wirtschaft
Kinder mit Behinderungen wurden in vielen globalen Bildungs-Initiativen bisher vergessen. Diese Ausgrenzung hat nicht nur verheerende Folgen für die Zukunft der Kinder mit Behinderung, sondern auch für die Entwicklung eines ganzen Landes: Das Bruttoinlandsprodukt eines Landes sinkt um drei bis sieben Prozent, wenn Menschen mit Behinderung nicht in den Arbeitsmarkt integriert werden, so der Bericht.
„Bildung spielt eine Schlüsselrolle in der weltweiten Armutsbekämpfung. Wir wissen aus unseren Bildungsprojekten etwa in Burkina Faso, dass inklusive Bildungsarbeit die Entwicklung eines Landes verändert“, betont Rupert Roniger. „Unser Ziel ist es, dass in einigen Jahren 80 Prozent der behinderten Kinder in Burkina Faso – so wie ihre nicht behinderten Freunde – in die Schule gehen und ihre Potenziale entfalten können.“
Inklusion geht uns alle an: Mitmachen und helfen!
Die Ergebnisse des Berichtes zeigen, dass die gesamte Gesellschaft gefordert ist, sich für inklusive Bildung einzusetzen. Jeder kann bei sich anfangen, diskriminierende Einstellungen abzubauen. Negative Vorurteile sind die häufigste Ursache für die Marginalisierung von Menschen mit Behinderung im Bildungsbereich. Oft wird Kindern mit Behinderung nicht zugetraut, dass sie eine Schule mit Kindern ohne Behinderung besuchen können.
Die Global Campaign of Education zeigt auf, mit welchen ineinandergreifenden Strategien inklusive Bildung verwirklicht werden kann. LehrerInnen, SchülerInnen und Organisationen haben auch die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden. Im Rahmen einer globalen Aktionswoche vom 4. bis 10. Mai 2014 lädt die weltweit koordinierte Initiative mit vielen Aktionen ein, sich persönlich für ein gemeinsames Lernen von Kindern mit und ohne Behinderungen einzusetzen.