Äthiopische Schulstunde in Wien Favoriten

Aus Anlass der Globalen Bildungswoche (21.-27.4.) hat die Wiener Mittelschule Knöllgasse im 10. Wiener Gemeindebezirk am 25. April 2013 hohen Besuch bekommen. Ein Bericht von Mag. Andrea Zefferer.

SchülerInnen mit Gästen aus Äthiopien / alle bilden ein JA
Licht für die Welt

Gäste aus Äthiopien berichteten gemeinsam mit Katrin Oberrauner, Bildungsreferentin von LICHT FÜR DIE WELT, wie Schule in Äthiopien funktioniert und was Blindheit und Behinderung bedeuten. Mit einem aktionistischen „JA zu Inklusion“ ist diese besondere Schulstunde zu Ende gegangen.

„In eurem Alter, also mit 12 Jahren, bin ich an rheumatoider Arthritis, einer Gelenksentzündung, erkrankt. Daher benütze ich heute einen Rollstuhl“, erzählt die 43-jährige Shitaye Astawes den aufmerksam zuhörenden Schülerinnen und Schülern. „Ich habe eine Behinderung und bin trotzdem sehr glücklich – weil ich die Chance hatte, die Schule und später auch die Universität zu besuchen“, sagt sie weiter mit ihrem sympathischen Lächeln. Shitaye arbeitet für den Verein ECDD, einer Partnerorganisation von LICHT FÜR DIE WELT.

Als Projektkoordinatorin setzt sie sich dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen in Äthiopien Zugang zu Ausbildung und Berufen bekommen und somit ein gleichberechtigtes Leben führen können. „Am Wichtigsten ist, dass alle Kinder gemeinsam in die Schule gehen. Denn dann bemerken sie, dass die Unterschiede zwischen Kindern mit und ohne Behinderungen gar nicht so groß sind, es aber sehr viele Gemeinsamkeiten gibt. Etwa, dass fast alle Buben Fußball lieben, so wie meine eigenen Söhne!“

Dass „Injera“, eine Art pikante Palatschinken mit unterschiedlichen Soßen, die Nationalspeise von Äthiopien ist und dass das Land am Horn von Afrika als Wiege der Menschheit bezeichnet wird, haben die Schülerinnen und Schüler von Teshome Assefa gelernt. Er ist Vizedirektor der „German Church School“ in der Hauptstadt Addis Abeba. Katrin Oberrauner, Bildungsreferentin von LICHT FÜR DIE WELT, hat gemeinsam mit Klassenlehrern Martina Klausner diese Unterrichtseinheit gestaltet: „In unseren Schulworkshops möchten wir den Kindern in Österreich vermitteln, dass es ein großes Glück ist, in die Schule zu gehen.“

Weltweite Kampagne: JA zu Inklusion!

Am Ende der Schulstunde sind sich die Jugendlichen einig: Alle Kinder haben ein Recht auf Bildung, auch Kinder mit Behinderungen! Um dieser Forderung Ausdruck zu verleihen, formen sie ein menschliches „JA“ und signalisieren außerdem mit einem „JA“ in österreichischer Gebärdensprache: Wir sagen „JA zu Inklusion“!

Dieses Bild wird gemeinsam mit tausenden weiteren aus unterschiedlichen Ländern beim UN High Level Meeting am 23. September 2013 in New York den Staats- und Regierungschef präsentiert. Der klare Auftrag: „Inklusive Bildung für alle Kinder weltweit.“

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