aktion leben österreich unterstützt das Engagement des blinden Paares Elfriede Dallinger und Dietmar Janoschek, ein blindes Waisenkind zu adoptieren.
Deren Antrag auf Adoption wurde von der Bezirkshauptmannschaft Linz-Land mit nicht nachvollziehbaren Argumenten abgelehnt.
In einer behindertenfreundlichen Gesellschaft darf der Bedarf von persönlicher Assistenz nicht Ausschließungsgrund für eine Adoption sein, sagt Mag. Martina Kronthaler, Generalsekretärin der aktion leben österreich.
Die Argumente für die Ablehnung würden von wenig Kenntnis des Alltags und der Kompetenzen blinder Menschen zeugen. Die Begründung zum Beispiel, blinden Menschen fehle der Blickkontakt zu ihrem Kind, sei nicht nachvollziehbar. Liebe und Zuwendung lässt sich über alle Sinne vermitteln. Wenn ein Sinn nicht funktioniert, sind die anderen umso stärker ausgeprägt, betont Kronthaler. Wer könnte ein blindes Kind besser begleiten als blinde Eltern? Ein solches Kind ist in einem Heim sicher nicht besser aufgehoben.
Ablehnung der Adoption ist diskriminierend
Kronthaler stellt zur Diskussion, was mit Kindern von Eltern passiert, die etwa durch einen Unfall erblinden. Wird diesen Eltern ihr Kind abgenommen? Wohl hoffentlich nicht. Auch hier wird man sich um eine Lösung bemühen, damit das Kind bei seinen Eltern bleiben kann.
Die Ablehnung sei daher eine klare Diskriminierung. Elfriede Dallinger und Dietmar Janoschek haben sich ihren Schritt gut überlegt. Sie kennen ihre Möglichkeiten und Grenzen, ist Kronthaler überzeugt.
Beste Familien für elternlose Kinder
aktion leben setzt sich seit Jahren für eine kinderfreundliche Gesellschaft ein, in der jedes Kind willkommen ist. Kronthaler: Das heißt auch, für elternlose Kinder die besten Familien zu finden. Das ist in diesem Fall für uns klar gegeben.