aktion leben österreich fordert Umdenken bei pränataler Diagnostik

Protesttag zur Gleichstellung behinderter Menschen

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Anlässlich des heutigen Protesttags zur Gleichstellung behinderter Menschen fordert aktion leben österreich einen bewussteren und vorsichtigeren Umgang mit Pränataldiagnostik. Generalsekretärin Mag. Martina Kronthaler: „Aus der Fürsorge für eine schwangere Frau und ihr Kind ist eine ständige Überwachung geworden und die Erwartung, ein perfektes Kind zu bekommen.“

Die Schwangerenberatung der aktion leben österreich unterstützt auch Frauen auf dem schwierigen Weg der vorgeburtlichen Untersuchungen. Kronthaler: „Nur die wenigsten Frauen werden gut darauf vorbereitet. Sie wissen meist nicht, wie sie mit dem Ergebnis einer Untersuchung umgehen sollen, sofern tatsächlich eine Behinderung festgestellt wird.“ Allen Frauen – unabhängig von der Diagnose – ist eines gemeinsam: Sie erleben Tage der Angst rund um die Diagnostik. „Das ist weder für die Beziehung zum ungeborenen Kind noch für ein positives Schwangerschaftserlebnis förderlich.“

Die Generalsekretärin verweist auf Erfahrungen in der Beratung: „Die Beziehung zu dem Kind wird sofort unterbrochen, wenn eine geringe Auffälligkeit festgestellt wird.“ aktion leben österreich ist unter anderem auf Beratung vor, während und nach Pränataldiagnostik (PND) spezialisiert. In persönlichen Informationsgesprächen erhalten Schwangere Antworten auf ihre Fragen zum Thema PND, z. B. über unterschiedliche Ausgangshaltungen, die Untersuchungen selbst oder mögliche Behinderungen.

Weite Teile der Pränataldiagnostik zielen lediglich darauf ab, Behinderungen möglichst früh zu erkennen, um die Schwangerschaft problemlos beenden zu können. „Die betroffenen Frauen werden kaum in die Lage versetzt, tatsächlich umfassend informiert eine Entscheidung zu treffen“, kritisiert Kronthaler. „Die Frauen werden mit medizinischen Fachwörtern konfrontiert, es ist vielfach nur die Rede von Defiziten. Es geht nicht mehr um einen Menschen, der Lebensperspektiven hat und seinen Eltern auch Freude machen kann.“

Die Ungleichbehandlung von Menschen mit und ohne Behinderung beginnt damit schon lange vor der Geburt. „Wie soll eine Gesellschaft unter solchen Bedingungen die Gleichberechtigung aller Menschen leben?“, fragt Kronthaler abschließend.

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