aktion leben startete Bürgerinitiative für eine Statistik und Motivenerforschung über Schwangerschaftsabbrüche
Der unabhängige Verein will erreichen, dass es auch in Österreich eine jährliche anonyme Erhebung von Zahlen zu Schwangerschaftsabbrüchen und eine regelmäßige Erforschung der Motive für Abbrüche gibt. Konkret fordert aktion leben auf, die gesetzlichen Grundlagen zu schaffen für
- die bundesweite anonymisierte Statistik über Schwangerschaftsabbrüche und deren jährliche Veröffentlichung sowie
- die regelmäßige wissenschaftliche und anonyme Erforschung der Gründe für Schwangerschaftsabbrüche als Basis für Prävention und bedarfsgerechte Hilfen.
Dr. Gertraude Steindl, Präsidentin der aktion leben, nennt einen wesentlichen Grund für die Bürgerinitiative: „Fakten sind dringend notwendig, um gezielt helfen zu können.“ Das durch eine Statistik und Motivenerforschung gewonnene Wissen ermögliche eine zeitgemäße, sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema, die in konkrete Maßnahmen zur Prävention und Hilfe münden soll. „Wir sind davon überzeugt, dass es eine tiefe Ungerechtigkeit gegenüber Frauen ist, den Schwangerschaftsabbruch zwar zu ermöglichen, sich dann aber nicht mehr weiter dafür zu interessieren“, erklärt Gertraude Steindl. „Wir müssen als Gesellschaft dahin kommen, ohne Schuldzuweisung offen über die Problematik zu reden, und respektvoll gegenüber jeder Frau, die betroffen ist und war.“ Das Instrument der Parlamentarischen Bürgerinitiative sei bewusst gewählt: „Wir wollen zeigen, dass wir mit unserem Anliegen nicht allein sind. Die Politik soll durch unsere Bürgerinitiative zum Hinschauen und Handeln bewegt werden. Denn in allen uns umgebenden Ländern sind statistische Erhebungen über Abbrüche seit vielen Jahren selbstverständlich und ohne aufgeregte Debatten eingeführt worden,“ so Gertraude Steindl in ihrem Statement. Die Forderung, Daten und Fakten zum Abtreibungen zu erheben, sei nicht neu. Sie gehöre zu den flankierenden Maßnahmen, die vor 40 Jahren mit dem Beschluss für die Fristenregelung in Aussicht gestellt wurden. Die aktion leben-Präsidentin betont aber auch, dass die Fristenregelung in keiner Weise von der Initiative berührt werde. Es gehe um besseres Verstehen einer diffizilen Problematik auf der Basis von mehr Wissen. „Die Politik sollte daraus konkrete Maßnahmen ableiten, die nicht strafrechtlicher, sondern sozialrechtlicher und gesundheitspolitischer Natur sind“, sagt Gertraude Steindl abschließend. Weitere Informationen, Testimonials sowie Unterschriftenbögen zum Herunterladen sind auf der Kampagnen-Homepage www.fakten-helfen.at zu finden. aktion leben sammelt bis 15.12.2014 Unterschriften.