Der Standard: Van-der-Bellen-Aussage löst Empörung bei ÖVP, FPÖ, SPÖ aus - auch parteiinterne Kritik
„Mit uns nicht“ (ÖVP). „Als Wolf im Schafspelz geoutet“ (FPÖ). „Kommt nicht infrage“ (SPÖ). „Diese Reaktionen provozierte der grüne Bundessprecher Alexander Van der Bellen mit seiner – wie er betonte – „Privatmeinung“, wonach er sich unter bestimmten Voraussetzungen aktive Sterbehilfe vorstellen könne. Der Arzt könnte dann – wie in Holland – eine tödliche Spritze verabreichen, wenn die Situation des Patienten aussichtslos sei, er unter unerträglichen Schmerzen leide und ein Konzilium von Ärzten dem zustimmt, so Van der Bellen am Mittwoch.“, berichtet „Der Standard“.
„Van der Bellens Vorstoß ging aber sogar der eigenen Partei zu weit. Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald, der selbst noch vor ein paar Tagen die passive Sterbehilfe befürwortet hatte, sprach sich nämlich gegen das holländische Modell aus. Er lehne die Verabreichung von tödlichen Injektionen ab. Van der Bellens Vize, Madeleine Petrovic, sagte: „Ich werde immer zu jenen gehören, die in dieser Frage auf der Bremse stehen.“ In den anderen Parteien reagierte man empört über den Vorschlag Van der Bellens. ÖVP-Gesundheitssprecher Erwin Rasinger sprach von einem „gefährlichen Euthanasiegefasel“. Die ÖVP werde in dieser Frage keinen Millimeter vom kategorischen Nein abweichen. Gerade Österreich und Deutschland hätten im Dritten Reich die schlechtesten Erfahrungen mit Euthanasie gemacht. Und schließlich würde aktive Sterbehilfe auch das Aus für alle Bemühungen um Hospizbetreuung und Schmerztherapien bedeuten.“, informiert „Der Standard“ weiter.