Anfang September 2014 in einer Stadt. Wo genau tut nichts zur Sache. Wichtig nur: Genau so hat es sich abgespielt.
Am Höhepunkt der Spendensammlung zur ALS-Forschung – der Ice Bucket Challenge (die auch viel kritisiert wurde) – ereignete sich folgender Vorfall, ist einem an BIZEPS gemailten Bericht zu entnehmen:
Bericht
„Ich war im Bus und eine Frau stieg ein, die eindeutig eine Nervenerkrankung hatte. ASL, Parkinson oder sowas. Sie lief am Stock, etwas robotermäßig und hatte eine sehr reduzierte Gesichtsmimik.
Irgendwann wurde der Bus außer Betrieb genommen – wegen Fahrzeitüberschreitung des Fahrers. Alle mussten aussteigen.
Die Frau kam aber nicht mehr von ihrem Sitz hoch.
Sie hatte sich mir gegenüber gesetzt. Alle Leute sahen das, niemand tat irgendwas. Am Ende war ich mit der Frau alleine. Ich bin dann zu ihr hin, hab sie gefragt, ob ich ihr helfen kann.
Dann hab ich mich an einer Stange des Busses festgehalten, damit mein Rolli nicht kippt und habe sie hochgezogen.„
Spenden statt Handeln
Wahrscheinlich kannten beinahe alle im Bus die Ice Bucket Challenge. Einige haben vielleicht sogar mitgemacht. Andere hätten gerne, wenn sie eingeladen worden wären.
Doch dieser Einladung des realen Lebens folgte beinahe niemand. Aber es ist halt einfacher zu spenden, als im realen Leben wirklich zu handeln.