LH Haider: Familie muss gestärkt werden, nicht die Bürokratie
Erfreut zeigte sich Landeshauptmann Jörg Haider darüber, dass Sozialstaatssekretärin Ursula Haubner für Kärnten ein Pilotprojekt genehmigt habe, um ein Netzwerk der Betreuung aufzubauen, damit ältere Menschen in ihrem eigenen Heim unter Betreuung von Familienmitgliedern oder Verwandten das Leben gestalten können. Vorrangig gehe es dabei um die Menschen und nicht um Institution, die soziale Dienste organisieren.
Daher sei es sinnvoll, die sozialrechtliche Stellung von Familienmitgliedern zu regeln, die Angehörigen pflegen. Es gehe also nicht um Dienste von außen, sondern um ein Betreuungs- und Pflegemodell, das in erster Linie von den Familien getragen wird, so der Landeshauptmann. Als Beispiel nannte Haider in diesem Zusammenhang das Schicksal einer Klagenfurterin, der er gestern (Mittwoch) zum 100. Geburtstag gratulieren konnte. Die Frau sei noch vor ein paar Jahren in Heimpflege gewesen und habe darunter menschlich sehr gelitten. Das habe die Familie veranlasst, sie wieder unter Familienbetreuung in ihre eigene Wohnung zurück zu holen. Seither gehe es der betagten Klagenfurterin wieder ausgezeichnet und sie erfreue sich wieder ihres Lebens.
Alt werden im eigenen Heim sei daher mehr als ein System der Hauskrankenpflege, sondern setze viel mehr auf die Kraft und Solidarität in der Familie, sagte Haider. Außerdem habe er mit Vizekanzler und Sozialminister Herbert Haupt geklärt, dass auch für Schwerbehinderte aus der „Behindertenmilliarde“ die Finanzierung der sogenannten „Persönlichen Assistenz“ ermöglicht werden wird, betonte der Landeshauptmann.
Damit soll Behinderten eine Assistenz finanziert werden, um es ihnen zu erleichtern, ihr eigenes Leben und Arbeitstätigkeiten zu organisieren bzw. auch in der gewohnten häuslich-familiären Umgebung zu leben. Für ganz Österreich könnte mit einem Aufwand von rund drei bis vier Millionen Euro 200 bis 300 schwer behinderten Mensch geholfen werden, ihr tägliches Leben besser zu organisieren, so Haider.