Der Standard: FPÖ-Sozialsprecher Gaugg: Beitragserhöhung statt Ambulanzgebühr
„Die Ambulanzgebühr ist ein soziales Unding, das weg muss.“ Her soll dafür eine Beitragserhöhung in der Krankenversicherung um 0,2 Prozent – wenn es nach FPÖ-Sozialsprecher Reinhart Gaugg geht. Gaugg ist ein erklärter Gegner der Ambulanzgebühr und empört sich im Standard-Gespräch über den Fall einer Frau, die nach einer Fehlgeburt von der Wiener Gebietskrankenkasse eine Vorschreibung für den Besuch einer gynäkologischen Ambulanz bekommen hat. Das Gesetz listet Behandlungen im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft als gebührenbefreit auf.
„Das ist eine menschliche Katastrophe“, sieht sich Gaugg durch diesen Fall bestätigt, von seinem Parteikollegen Sozialminister Herbert Haupt die Rücknahme der umstrittenen Gebühr mit Nachdruck zu fordern. Mit der Einführung der Chipkarte müsse endlich eine „ausgewogene, solidarische Lösung“ für das Finanzproblem der Kassen gefunden werden. Er tritt für eine „solidarische Beitragserhöhung um 0,2 Prozent für alle“ ein – und steht damit allein auf weiter Koalitionsflur, denn ÖVP und FPÖ schlossen bisher höhere Beiträge kategorisch aus. Gaugg will auch gleich eine Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage von derzeit 3270 Euro auf 5087 Euro.