AMS-Algorithmus: Aschbacher soll den Stecker ziehen!

Petition auf amsalgorithmus.at soll dem ein Ende setzen - 7 Forderungen

AMS-Algorithmus: Computer dürfen nicht über Menschen entschieden
epicenter.works

Die Grundrechts-NGO epicenter.works hat am Donnerstag gemeinsam mit Bündnispartnern eine Kampagne gegen den AMS-Algorithmus präsentiert. Ministerin Aschbacher wird auf amsalgorithmus.at persönlich dazu aufgerufen, diesem ungerechten und intransparenten System endlich ein Ende zu bereiten.

Gleichzeitig soll die Bevölkerung über diesen Algorithmus informiert werden und sich im Rahmen einer Petition dagegen aussprechen, um dem Ganzen Nachdruck zu verleihen.

Bei der Pressekonferenz erklärte Andreas Czák von epicenter.works, warum der Algorithmus nicht nur ungerecht und diskriminierend ist, sondern auch intransparent:

Dieses System ist teuer, intransparent und es kann nicht funktionieren, da es auf zu starken Vereinfachungen beruht. Wer sich auf dieses System verlässt, macht einen schwerwiegenden Fehler und verbaut Menschen ihre Zukunft.

Sieben Forderungen und viele Unterstützer

Auch die Politikwissenschafterin und Leiterin des Momentum Instituts, Barbara Blaha, sieht negative Folgen dieses Systems auf die Arbeitswelt und die damit einhergehenden arbeitsmarktpolitischen Probleme:

Wir brauchen neue Mittel für Umschulungen und mehr AMS-Mitarbeiter*innen, um die Rekordarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Das will man aber nicht tun, stattdessen soll der Algorithmus dieses politische Problem technisch lösen – auf Kosten der Arbeitslosen.

Neben Momentum Institut unterstützen bereits viele andere Organisationen die sieben Forderungen von epicenter.works: Mehr Transparenz, eine rein freiwillige Teilnahme am System, ein Recht auf Information und das Begehren, zu fördern statt zu strafen. Die Forderungen sind im Detail auf amsalgorithmus.at gelistet.

Aus wissenschaftlicher und evidenzbasierter Sicht liefert Ben Wagner von der Wirtschaftsuniversität Wien noch zahlreiche Gründe gegen dieses unfaire System, aus dem sich auch die Forderung nach einem allgemeinen Risikocheck für Algorithmen ableitet: „Technische Systeme sind besonders geeignet, bestehende Diskriminierungen zu verstärken und verstetigen. Daher sind vollständige Transparenz und unabhängige Audits von technischen Systemen die für die öffentliche Daseinsvorsorge genutzt werden so wichtig, um jede möglich Diskriminierung auszuschließen bevor sie eingesetzt werden.“

Ministerin Aschbacher soll jetzt noch rechtzeitig den Stecker ziehen!

amsalgorithmus.at – Stoppt den AMS-Algorithmus!

Video der Pressekonferenz

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Die Kommentarfunktion für diesen Artikel ist abgeschalten.

2 Kommentare

  • Die Pauschalverurteilungen und die Unterstellungen ohne Begründung (Diskriminierung) oder nachweisbare Fakten scheinen mir doch ein wenig einseitig und voreingenommen.

    Grundsätzlich gilt, wie überall im Leben, das Urteil des Fachmanns steht ÜBER Ergebnis eines Algorithmus, in der Schule, in der Medizin, in der Psychologie, in der Rechtsberatung. Computerunterstützte Urteile sind überall Gang und Gäbe, vom Finanzamt bis zur Auswertung von Klausuren oder Schularbeiten.

    Notwendig wäre auf jeden Fall eine gründliche diesbezügliche Schulung der Mitarbeiter des AMS, eine genaue Prüfung des Bewertungsvorgehens bzw. des Algorithmus. Es misst ja ganz einfach nachzuweisen sein, ob und wie hier Diskriminierung eingebaut ist.

    Ich glaube das wäre überzeugender, als einfach „NEIN“ zu sagen!

    • Korrektur: es MUSS ja … statt misst ja