Der Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich bedauert die Entscheidung des Nationalrats
Am 20. März 2014 wurde im Gesundheitsausschuss des Nationalrats ein Antrag auf gesetzliche Anerkennung von Blindenführhunden als medizinische Rehabilitationsmaßnahme aufgrund der mangelnden Zustimmung von SPÖ und ÖVP abgelehnt.
Die vom Team Stronach und den Grünen vorgebrachten Argumente, wonach Blindenführhunde eine enorme Hilfe für blinde und sehbehinderte Menschen in deren Alltag darstellen, fanden zum Bedauern des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich (BSVÖ) kein Gehör.
Der BSVÖ setzt sich seit Jahren für die Kostenübernahme für die Neu- und Wiederbeschaffung von Blindenführhunden ein. Während in Ländern wie Schweden oder Deutschland eine 100 prozentige Finanzierung möglich ist, zahlt das Bundessozialamt in Österreich derzeit ca. 60 Prozent der Kosten aus dem Ausgleichstaxfond. Die restlichen Kosten werden von anderen Trägern (PVA, SV) übernommen, wobei dies eine Kann-Bestimmung und keinen Rechtsanspruch darstellt.
Das vorgebrachte Gegenargument im Ausschuss, wonach das Sozialministerium den Erwerb von Führhunden bereits finanziell unterstütze, hat somit nur begrenzte Gültigkeit.
Auch kann das Finanzierungsargument als solches generell abgelehnt werden, da jährlich nur etwa 10 Hunde ausgebildet werden. Bei Anschaffungskosten von etwa 30.000,- Euro würden sich die Kosten für den Staat auf gerade einmal 300.000,- Euro belaufen.
Dr. Markus Wolf, Präsident des BSVÖ, bedauert die Entscheidung des Ausschusses aufs tiefste und möchte an dieser Stelle neuerlich an die Regierung appellieren, Blindenführhunde als medizinische Rehabilitationsmaßnahme anzuerkennen und so den betroffenen Personen deren Finanzierung deutlich zu verbessern.
Jürgen Kabacher
29.07.2021, 16:55
Kein Wunder diese Ablehnung ! Wenn bei einer Petition nicht einmal die ganzen Reha – und Blindenvereine zusammen arbeiten ! Und die Blinden haben das nachsehen ! Super !! In Österreich werden nie Blindenführhunde oder jetzt Assistenzhunde über die Krankenkassen finanziert ! Meine Meinung, denn ich arbeitete bei einer Krankenkasse !
Sabine Kleist
20.11.2022, 10:50
Sehr geehrter Herr Jürgen Kabacher ! Leider haben Sie recht. Im November 2013 hat der Schwarzataler Social Club gemeinsam mit mir eine Petition bei der Regierung, damals war es die SPÖ eingebracht. Kurze Zeit später reichte der damalige Präsident vom Blindenverband auch eine Petition ein, anstatt mit uns zusammenzuarbeiten. Und was passierte: Die Petition wurde von der Regierung abgelehnt aufgrund mangelnder Zusammenarbeit. Und heute kostet ein Blindenführhund ca. 40.000 Euro und ist für benachteiligte Personen nicht finanzierbar
Brudl Maria
03.04.2014, 10:55
Ich finde es ungerecht, das der Staat nicht einmal für sowas genug Geld übrig hat. Jetzt müssen wir ja schon die Hypo abbezahlen, durch die Steuergelder, was ein Blödsinn ist, weil ich wüsste nicht, was es da noch zu retten gibt. Der Lebenskonsum wird auch immer teurer, aber die Gehälter bleiben im Boden. Was gestern im Fernsehen war, mit dem 12-Stunden Arbeitstag ist der grösste Schwachsinn, was ich je gehört habe!
Anonymous
02.04.2014, 15:52
Bin schon verärgert :-( Wenn nicht mal die Vertretungsorgane von behinderten Menschen die richtige Bezeichnung von Hilfsmitteln wissen, wer sonst …..
Ich kenne keine Blindenhunde. Ich kenne Assistenzhunde (Blindenführhunde, Servicehunde, Signalhunde). Ich arbeite seit fast zwei Jahren in der Arbeitsgruppe für die gesetzlichen Änderungen im BBG mit. Und ich mache sehr viel Öffentlichkeitsarbeit mit meiner Tochter und ihrem Assistenzhund. Also bitte richtige Bezeichnungen verwenden und gute Öffentlichkeitsarbeit machen, damit das Leben von behinderten Menschen und ihrer tierischen Assistenzen etwas erleichtert wird. :-)
DI Gloria Petrovics
28.03.2014, 13:24
„Anerkennung von Blindenhunden als Rehabilitationsmaßnahme abgelehnt“ wundert mich nicht, mit blinden Hunden kann man wirklich nichts anfangen. Bitte korrekte Überschriften – Blindenführhunde heißen die Tiere, so stehen sie auch im Gesetz. Das Foto dürfte übrigens seitenverkehrt sein, außer es handelt sich um den eher seltenen Fall eines Hundes, der auf der rechten Seite des Hundeführers geht.
Ansonsten kann man zu der Sache nur sagen: Weitermachen – vor über 20 Jahren gab es die erste Bürgerinitiative in der Sache – irgendwann wird es vielleicht doch klappen….
Sabine Kleist
28.03.2014, 13:10
Nun wäre es an der Zeit, das sich die 120-150 Blindenführhundehalter/innen in Österreich zusammenschließen und diese Petition mit unterschreiben würden. Ferner könnten sich alle Blindenführhundehalter/innen und alle die es noch werden wollen, beim Volksanwalt in Wien melden und Ihm Ihre Erfahrungen mit dem Ankauf eines Blindenführhundes berichten. Es könnte sein, dass der Volksanwalt uns helfen kann. Hier die Petition:
Blindenführhund Sly vom Unabhängigen Blindenführhunde Verein bittet alle Österreicher/innen für die Anerkennung von Blindenführhunden als medizinische Rehabilitationsmaßnahme (921/A(E)) zu stimmen, denn „ Erblindung kann jeden von uns treffen
Hallo!Ich habe soeben eine Petition unterstützt, die mir am Herzen liegt.Kannst Du diese Petition auch unterstützen?Mehr lesen und unterschreiben: http://chn.ge/12FuG8W
Viel Erfolg Euer Blindenführhund Sly