Angeblich Schwarzgeldzahlungen von Hörgerätehersteller

Mit dem Wort "Skandal" sollte man sehr sparsam umgehen. Doch wenn die Informationen des Monatsmagazins DATUM stimmen, rechtfertigt es diese Wortwahl.

Hörgeräte
INTERTON

Vermeintlich werden wahre Abgründe ersichtlich, wenn man dem Bericht der aktuellen Ausgabe des Monatsmagazins DATUM glaubt.

„Meistens geschah es in der Ordination. Ein diskreter Ort, um ein Kuvert voll Bargeld zu übergeben. Ein passender Ort, wenn ein Hörgeräteverkäufer sich bei einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt erkenntlich zeigen will“, berichtet das Magazin und nennt auch Namen – darunter Hubert Hrabcik, nunmehriger Sektionschef im Gesundheitsministerium.

Er soll als HNO-Arzt mit Praxis im 10. Wiener Gemeindebezirk in den Jahren 1998 bis 2002 rund 133.000 Schilling von einem Hörgerätehändler erhalten haben.

„Dass er regelmäßig Bargeld in Kuverts erhalten hat, bestätigt Hrabcik heute. ‚Ich habe diese Summen aber nicht dafür erhalten, dass ich die Geräte verschrieben habe, sondern für erbrachte Leistungen‘, sagt Hrabcik. Welche Leistungen das waren – außer dem bloßen Akt der Verschreibung eines bestimmten Hörgeräts an einen Patienten -, kann Hrabcik nicht erklären.“, ist dem Artikel weiters zu entnehmen.

„Hrabciks ganze Karriere umweht der Duft der Korruption“, wird Karl Öllinger, der Sozialsprecher der Grünen, in DATUM zitiert.

Ministerium prüft Anzeige

„Sektionschef Hubert Hrabcik soll von einem Hörgerätehändler illegale Provisionszahlungen erhalten und Toten Hörgeräte verschrieben haben“, berichtet der Standard und der GRÜNE-Abgeordnete Öllinger kündigt eine parlamentarische Anfrage an.

„Das Gesundheitsministerium prüft derzeit eine Disziplinaranzeige gegen seinen Sektionschef Hubert Hrabcik“, erfährt man im Standard.

Einzig der Tageszeitung „Österreich“ gelang es, eine Stellungnahme des betroffenen Spitzenbeamten zu erhalten, worin er entschieden dementiert: „Ich habe immer alles ordentlich versteuert und auch gegenüber DATUM nie Schwarzgeldzahlungen zugegeben. Ich weiß auch nicht, was die für eine Exceltabelle haben und was da angeblich drin steht.“

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