ÖZIV Burgenland übt scharfe Kritik

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil wurden zum wiederholten Male aufgrund seiner Stimme seine Fähigkeiten zur Leitung einer Partei in Abrede gestellt.
„Ich finde es eine Schande, eine nicht selbst verursachte Einschränkung derart hochzuspielen und einer Person aufgrund einer Behinderung seine Eignung für eine Funktion abzusprechen“, sagt Hans-Jürgen Groß, Präsident des ÖZIV Burgenland.
Nicht das erste Mal wird Landeshauptmann Doskozil wegen seiner Stimme angegriffen. Damit wird legitimiert, dass man sich über Behinderungen abfällig äußern, ja sogar lustig machen darf.
Bei 18,4% der Bevölkerung oder umgerechnet rund 1,6 Mio. Menschen mit Behinderungen hat das große Auswirkungen auf die öffentliche Wahrnehmung. Menschen mit Behinderungen öffentlich abzuwerten und Ihnen damit Qualifikationen und Eignungen abzusprechen, sollte nicht der österreichische Weg sein, um Auseinandersetzungen auszutragen.
Im Gegenteil, der Mensch und die Qualifikation sollten immer im Vordergrund stehen und ein gemeinsamer und respektvoller Umgang miteinander gefunden werden. Denn in unserer Gesellschaft sollte es endlich normal werden, eine Behinderung zu haben.
Niemand darf aufgrund seiner Behinderung diskriminiert werden – dies sollte von den höchsten Ämtern und Medienvertretern vorgelebt werden.
Eine Stimme allein gibt keine Auskunft über die Fähigkeiten und Talente einer Person, genauso wenig wie jede andere Form von Behinderungen.
SPÖStimme,
01.06.2023, 16:56
Wie heute zu erfahren war: Die beiden werden jeweils 45 Minuten am Parteitag reden. DA hätten wir die ausreichende Möglichkeit, EHRLICH zu sein und zu vergleichen, wem LEICHTER zuzuhören ist, den Inhalt ignorierend.
Jakob Putz,
26.05.2023, 10:23
Die Stimme (des Politikers) ist DIE Kommunikationsmöglichkeit.
Wenn diese beeinträchtigt ist, fehlt etwas Wesentliches, oder?
Man stelle sich vor, er hat eine lautstarke Diskussion zu überstehen, wird er daraus als Sieger hervorgehen? Wohl kaum.
Wir müssen aufpassen, Grundvoraussetzungen und deren Fehlen/Verlust für behinderte Menschen nicht vorauszusetzen.
Martin Ladstätter
26.05.2023, 11:09
Die Meinung – Politiker:in ist wer besser schreien kann – ist schon originell. Und nein: Kommunikation ist nicht ausschließlich Akustik und viele Dezibel ;-)
Jakob Putz
26.05.2023, 11:28
@Martin Ladstätter: Völlig korrekt, ist jedoch jedenfalls der erste Eindruck, ob ich (weiter) zuhöre. Insoweit hat er jedenfalls einen Nachteil.
Was ich mir auch vorstellen kann, dass man im „Notfall“ darauf auch – zumindest indirekt – anspielen wird.
Eros
26.05.2023, 21:58
Gutmensch eben. Die sagen es nicht, die denken es sich nur. Die lieben Menschen, die dem Stotternden aus Mitleid zuhören und auf andere zeigen, die erst gar nicht auf eine Abhaugelegenheit warten. Blöd nur, dass ihr Neid und ihre Feigheit unübersehbar sind und auch dem Behinderten nicht verborgen bleiben.
Orangenbaum,
26.05.2023, 08:58
„Ich finde es eine Schande, eine nicht selbst verursachte Einschränkung derart hochzuspielen und einer Person aufgrund einer Behinderung seine Eignung für eine Funktion abzusprechen“
Selbst verursacht wäre es ja in Ordnung. Sentimentalität at its best.
Manchmal ist die Verteidigung der schlimmere Angriff.
Entweder er ist fähig oder nicht, dann spielt es keine Rolle, ob selbst verursacht oder nicht. Diesen Zusatz ganz wegzulassen hätte dem Statement gutgetan.