Jahresbericht der Schlichtungsstelle: Hohe Anzahl an COVID-Ticketerstattungsanträgen
Die Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (apf) setzt sich für Reisende im Bahn-, Bus-, Schiffs- und Flugverkehr ein. Im Rahmen außergerichtlicher Schlichtungsverfahren hilft die apf Passagieren kostenlos und provisionsfrei zu ihrem Recht.
Die apf konnte im Jahr 2020 insgesamt 1.738.599 Euro für Reisende erreichen. Mit 1.647.594 Euro entfällt der größte Anteil auf den Flugbereich, gefolgt vom Bahnbereich mit 88.378 Euro und dem Busbereich mit 2.628 Euro.
Hohe Anzahl an Schlichtungsanträgen auch im Jahr der Pandemie
Im Jahr 2020 gingen insgesamt 5.977 schriftliche Schlichtungsanträge bei der apf ein, wobei die durchschnittliche Reaktionszeit für eine erste Rückmeldung an die Antragstellenden weniger als vier Tage betrug. Mehr als die Hälfte, 3.531, dieser knapp 6.000 Anträge und Anfragen weisen einen Bezug zur COVID-19-Pandemie auf. In Summe bedeutet dies ein anhaltend hohes Niveau an Anträgen trotz stark verminderter Reisetätigkeit.
Insgesamt wurden 4.593 Verfahren abgeschlossen, was einen Anstieg von rund zehn Prozent zum Vorjahr bedeutet (4.139).
3.869 abgeschlossene Verfahren betrafen den Flugverkehr, was einen Anstieg von 14 Prozentpunkten ergibt (2019: 3.397). Der Bahnbereich bleibt auf fast unverändertem Niveau zum Vorjahr mit insgesamt 695 abgeschlossenen Verfahren (2019: 704), gefolgt vom Busbereich mit 29 Verfahren.
Der vollständige Jahresbericht 2020 ist unter https://www.apf.gv.at/de/pressemappen.html abrufbar.
Worüber kann man sich bei der apf beschweren?
Die wichtigsten Fälle, in denen die apf in allen vier Verkehrsbereichen vermitteln kann, sind:
- Entschädigungen und Erstattungen für Verspätungen
- Entschädigungen und Erstattungen für Ausfälle bzw. Annullierungen von Fahrten oder Flügen
- Entschädigungen bei Überbuchung bzw. Nichtbeförderung
- fehlende Hilfeleistungen (Verpflegung, Unterkunft, Transport)
- mangelhafte oder fehlende Informationen über Fahr- und Fluggastrechte sowie
- Nichteinhaltung der Rechte von Menschen mit Behinderungen, z. B. bei fehlender Hilfeleistung.