Nahezu 100.000 Menschen mit Behinderung sind in Österreich von Armut betroffen. Die Politik sieht zu und hat durch ihre Säumigkeit die Situation noch verschärft.

In Österreich sind 96.000 Menschen mit Behinderung von Armut betroffen, damit ist ihr Armutsrisiko doppelt so hoch (13 %) als das der übrigen Bevölkerung. Das geht aus der Armutsstatistik hervor, die von der „Armutskonferenz“, dem österreichischen Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung, geführt wird.
37.000 behinderte Menschen können ihre Wohnung nicht angemessen warm halten, 69.000 leben in überbelegten Wohnungen und 38.000 sind mit wichtigen Zahlungen im Rückstand.
Ein Skandal
Die Zahlen sind ein Alarmsignal und vom Standpunkt einer gerechten Sozialpolitik aus gesehen ein Skandal, sie sind aber auch nicht zufällig entstanden.
Zu dieser Situation beigetragen haben u.a.
- die Nichtvalorisierung des Pflegegeldes seit 1993
- der Rückgang der Notstandshilfe um 8 % seit 2000
- die schlechte Gesamtsituation am Schul- und Ausbildungssektor, die nicht zuletzt verursacht wird durch die wenig barrierefreie Ausgestaltung der Ausbildungsstätten und die dazu führt, dass das Angebot nicht durchlässig ist und daher von Menschen mit Behinderung zu wenig genützt werden kann
-
die nach wie vor für behinderte Personen ungenügende Barrierefreiheit der allgemeinen Infrastruktur
- noch immer bestehende Vorurteile, die sich insbesondere im Erwerbsleben negativ auswirken.
Sind wir arm?
Diese Entwicklung passiert in einem Land, welches das viertreichste der EU ist oder in einer Stadt wie z.B. Wien, welche die fünftreichste Region der EU (von mehr als 200 Regionen) ist.
„Steigende Armut ist kein Naturgesetz“ stellt die Armutskonferenz fest und weist auf die zahlreichen Möglichkeiten hin, Armut zu verhindern wie z.B. eine Reform der Sozialhilfe, von der die tatsächlichen Wohnkosten abgedeckt werden müssen, ein massiver Ausbau der aktiven Arbeitsmarktpolitik oder die Senkung der Heizkosten, indem der Heizkostenzuschuss in eine echte Grundsicherung integriert wird oder die ausreichende Finanzierung von Hilfe und der Persönlichen Assistenz.
Ezzesgerber,
04.12.2008, 06:39
Vor einem rechtlichen Neuversuch eine Rechtsschutzversicherung abschliesen
Ingrid Muehlegger,
03.12.2008, 12:52
Hallo! Ich bin 47 Jahre alt und leide seit meiner Jugend an Polyarthritis, bekomme sehr starke Medikamente mit starken Nebenwirkungen.
Habe bereits 4mal um Invaliditätspension angesucht, immer abgelehnt, da ich keinen Berufsschutz habe. Gestern 2.12. war ich wieder vor Gericht, auch dieses mal wurde mir eingetrichtert, die Klage zurückzuziehen. Ich könne ja bei einer neuen Klage mein Glück versuchen! Hab das Urteil angenommen, da ich es gesundheitlich einfach nicht mehr schaffe, wieder zu den Gutachtern zu fahren, um mir dann vor Gericht wieder eine Abfuhr zu holen.Ich beziehe Sondernotstandhilfe mit Taggeld von Euro 17,41. Hab einen Haufen Schulden und bin mit den Nerven am Ende. Kann mir jemand einen Rat geben!
udainath,
03.12.2008, 08:33
Aufgrund einer schwereren Behinderung benötigen mein Partner und ich viele Medikamente. Wir geben jeden Monaten Dutzende Euro aus. Ich verdiene 890 Euro im Monat, mein Partner hat überhaupt nur 200 zur Verfügung.
Dennoch bekam ich nur einmal die Befreiung, weil ich die Freigrenze erreicht habe, mein Partner nur für einige Monate, jetzt müssen wir wieder zahlen. Für ein Präparat musste ich sogar trotz Befreiung bezahlen, obwohl es sich um kein Privatrezept handelt, sondern um ein ganz normales Medikament auf Kasse.
Da wir beide unterschiedliche Versicherungsanstalten haben, nehme ich an, dass das ein Willkürakt der Sozialversicherung ist.
Ich selbst konnte aufgrund des Einkommens ein Rezepte im Wert von 20 Euro wochenlanf nicht einlösen, da ich um denselben Betrag bereits andere Medikamente gekauft habe und das Geld fürs Essen etc. brauchte. Dabei esse ich nur um 5 Euro pro Tag. Alleine an Wohnungskosten zahle ich rund 350 Euro pro Monat. Ich konnte daher Medikamente nicht nehmen, dabei soll ich sie jeden Tag nehmen. Glücklicherweise traten keine Rückfälle auf.
rollstuhl100,
03.12.2008, 08:15
bin rollstuhlfahrer warum armuts grenze wir müßen nach wievor für jeden handgriff hilfe bezahlen dadurch schon mal zwitens wie ist es noch immer möglich das wiener wohnen eine behinderten wohnung mit rollstuhlauffahrtsrampe an eine gesunde familie mit 2kindern noch dazu 130quadratmeter groß vermietet .warum weil meidling und die gemeinde wien behinderten feindlich bis an die spitze treibt traurig traurig das ganze in meidling im hayden hof