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Armutszeugnis für Wien

Der Weg durch die Stadt ist oft ein Hindernislauf. Diese Erfahrung teilen Rollstuhlfahrer, Blinde, alte Menschen und Mütter mit Kinderwagen.

Der Weg durch die Stadt ist oft ein Hindernislauf. Diese Erfahrung teilen Rollstuhlfahrer, Blinde, alte Menschen und Mütter mit Kinderwagen. Das schreibt heute die „Presse“. Martin Ladstätter kritisierte, dass nicht einmal alle Amtshäuser barrierefrei sind.

Der Redakteur von BIZEPS und kobinet war zusammen mit dem blinden Verkehrsexperten Wolfgang Kremser für die Zeitung der Frage nachgegangen: Wie behindertengerecht ist Wien?

„Es gab früher eine Stelle im Magistrat, die nur für barrierefreies Bauen zuständig war“, so Ladstätter. Sie sei aufgelöst worden, mehrere Abteilungen hätten diese Aufgabe nebenbei übernommen. „Das zeigt einiges.“ Einrichtungen der Stadt Wien müssten zugänglich sein. „Aber nicht einmal alle Amtshäuser sind barrierefrei. Das ist ein Armutszeugnis“, kritisierte Ladstätter.

Abgeschrägte Gehsteigkanten, die Rollstuhlfahrern und Mütter mit Kinderwagen das Leben erleichtern, sind selten. „Wir fordern das seit sieben Jahren, aber es fehlt der politische Wille“, erklärte Ladstätter. Der tägliche Hindernislauf über hohe Gehsteigkanten sei einer Weltstadt unwürdig. Änderungen würden nur bei Gehsteig-Sanierungen gemacht – weshalb die Donaustadt der attraktivste Bezirk sei: „Dort wird viel gebaut und die abgeschrägten Gehsteigkanten von Beginn an eingesetzt.“

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