Der Verein "Partner-Hunde" will mit einer seit drei Wochen laufenden Kampagne mehr Zugangsmöglichkeiten für behinderte Menschen mit ihren Assistenzhunden in Österreich erwirken.
„Nach wie vor stoßen behinderte Menschen auf Barrieren, wenn sie ihre vierbeinigen Begleiter mit in Krankenhäuser, Ämter und Behörden, Hotels, Restaurants, Flugzeuge, etc. nehmen wollen“, erläuterten die Initiatoren die Alltagsprobleme in ihrer Einladung zu einem Pressegespräch im Österreichischen Journalisten Club.
In den Urlaub nach Spanien abgedüst, ärgert es kobinet-Redakteur Martin Ladstätter noch immer, dass er als Rollstuhlfahrer von dieser Veranstaltung am 24. August in Wien praktisch ausgeschlossen war. Ein interessantes Thema, das es wert ist am Pressegespräch teilzunehmen, dachte er. Doch vorsichtigerweise erkundigte er sich per e-Mail, ob der Journalistenclub barrierefrei erreichbar sei.
Die Antwort kam rasch, war allerdings ernüchternd: „Das Haus in dem wir sind, ist im Mittelalter errichtet worden und steht unter Denkmalschutz. Wir sind im 1. Stock über eine Treppe mit ca. 2 x 8-10 Stufen erreichbar.“ Behinderte Journalistinnen und Journalisten stehen häufig vor Barrieren. „Meist sind es fehlende Rahmenbedingungen, die die Arbeit im Journalismus und den Zugang zum journalistischen Arbeitsfeld für Menschen mit Behinderung erschweren“, weiß auch Mag. Michaela Braunreiter vom Integrativen Journalismuslehrgang des Vereins mainweb aus Erfahrung.
Dass ausgerechnet der Verein „Partner-Hunde“ ein Pressegespräch zum Thema „Barrieren“ an einem nicht barrierefrei zugänglichen Ort abhält, so Ladstätter, ist keine Absicht, sondern schlicht dumm und ignorant. Der Verein kündigt schließlich an, „die Bevölkerung zu sensibilisieren“. Seine Kampagne heißt „Assistenzhunde Willkommen!“ – von behinderten Menschen war keine Rede.