Die Dokumentationsfolge "Österreichs schockierendste Verbrechen: Der Kärntner Horrorarzt" beleuchtet den erschütternden Fall des Kärntner Kinderarztes Franz Wurst.

Im Dezember 2000 fand der Primar Franz Wurst seine Ehefrau Hilde tot im gemeinsamen Haus auf. Schnell stellte sich heraus, dass es kein Unfall war. Der 19-jährige Patensohn des Ehepaares, Thomas H., wurde verhaftet und gab an, von Wurst jahrelang sexuell missbraucht worden zu sein. Zudem soll Wurst ihn zum Mord an seiner Frau angestiftet haben.
Die Dokumentation deckt einen der größten Skandale Kärntens auf, indem sie die systematischen Missbrauchsfälle durch Franz Wurst und das Versagen der Gesellschaft, die Kinder zu schützen, thematisiert.
Journalistin Manuela Kalser berichtet von den erschütternden Enthüllungen und betont, dass viele Menschen weggeschaut haben. Durch Interviews mit Chefermittlern, Opfern und Experten gelingt es der Sendung, die grausamen Taten von Franz Wurst eindringlich darzustellen und die tiefen Abgründe dieses Verbrechens aufzuzeigen.
Die Mischung aus dokumentarischem Stil, Experteninterviews und rekonstruierten Szenen schafft eine dichte Atmosphäre, die den Zuschauer fesselt und zum Nachdenken anregt.
Fazit
Ein aufrüttelnder Beitrag, der die Bedeutung von Zivilcourage und die Verantwortung von Institutionen im Schutz der Schwächsten unserer Gesellschaft hervorhebt.
Die Folge des Dokumentarfilms ging Dezember 2024 online und enthält deutschsprachige Untertitel.
Buch „Im Namen von Wissenschaft und Kindeswohl“
Wer sich mehr einlesen möchte, dem sei das Buch „Im Namen von Wissenschaft und Kindeswohl“ von Ulrike Loch, Elvisa Imširović, Judith Arztmann, Ingrid Lippitz empfohlen. Es untersucht die systematische Gewalt an Kindern und Jugendlichen in heilpädagogischen Einrichtungen der Jugendwohlfahrt und des Gesundheitswesens in Kärnten zwischen 1950 und 2000.
Die Studie beleuchtet die massive physische, psychische, strukturelle und sexualisierte Gewalt, die in Institutionen wie der Heilpädagogischen Abteilung des Landeskrankenhauses Klagenfurt und dem Landesjugendheim Rosental verübt wurde. Die Veröffentlichung basiert auf den Ergebnissen der Opferschutzkommission des Landes Kärnten, die 2013 eingerichtet wurde und bis heute über 530 Personen betreut hat.
Die wissenschaftliche Aufarbeitung erfolgte durch ein Forscherteam der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt unter der Leitung von Prof. Ulrike Loch. Das Buch richtet sich an Fachkräfte, Betroffene und die interessierte Öffentlichkeit und leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung und Prävention von Gewalt in pädagogischen und medizinischen Einrichtungen.
Otto Anlanger,
29.01.2025, 14:11
Das Buch von Wurst – Hartmann
„Biologische Grundlagen der Entwicklung und der Erziehung“ – ISBN: 3215322080 –
1971 – Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst, Wien –
war Pflichtlektüre in meinem Sonderpädagogik-Lehramts-Studium!
(Natürlich wussten wir nicht…)
Irmgard Bauer,
28.01.2025, 19:00
Nachtrag: Das Video ist aufgrund der unzähligen Werbeunterbrechungen nur schwer bis zum Ende durchzuhalten!
Irmgard Bauer,
28.01.2025, 18:58
Ich bin sprachlos…als Mitarbeiterin der Lebenshilfe habe ich Wurst als Vortragenden, nein eigentlich als Gott sei bei uns, der Heilpädagogik (so der damalige Terminus) erlebt. Der scheinbar freundliche ältere Herr als Kinderschänder? Vorwürfe gab es damals schon, aber die wurden beiseite gewischt.
Ich bin im Nachhinein nur mehr angewidert und wütend!