ÖVP-Seniorensprecherin erteilt Franz Voves eine klare Absage.

Der steirische SPÖ-Chef Franz Voves überlegt, den Pflege-Regress wieder einzuführen. Das sagt er in Interviews jetzt im Wahlkampf. „Dazu ein klares Nein! Nicht einmal daran denken! Das möchte ich dem steirischen Landeshauptmann gerne ausrichten,“ so heute, Dienstag, ÖVP-Seniorensprecherin Abg. Gertrude Aubauer.
„Wir wollen nicht, dass Kinder für die Pflege ihrer Eltern in Heimen wieder zur Kasse gebeten werden. Diese jungen Erwachsenen sind oft gerade selbst dabei, eine Familie zu gründen und brauchen dafür jeden Euro. Der Seniorenbund hat jahrelang für die Abschaffung des Pflege-Regresses gekämpft. Und dabei muss es bleiben“, so Aubauer, die hinzufügt: „Natürlich müsse gespart werden. Sparen ja, aber bitte richtig! Vor allem in der Bürokratie!“
Wo sinnvoll gespart werden sollte, das hat der Rechnungshof aufgezeigt: In ganz Österreich administrieren mehr als 280 Stellen das Pflegegeld! Das führt zu „erheblichem Koordinationsaufwand“ sowie „Erschwernissen für die Pflegegeldwerber“, so der Rechnungshof in seinem Bericht 2010/03.
Deshalb lautet der ÖVP-Vorschlag: Sparen in der Bürokratie, bei Doppelgleisigkeiten und in den Strukturen. Das spare Kosten und nützt den Betroffenen. „Statt den Kindern in die Tasche zu greifen muss der Verwaltungs-Dschungel durchforstet werden. Das sollte auch Franz Voves ins Auge fassen. Auch in der Steiermark sind Reformen fällig“, so Aubauer.
sandra,
01.09.2010, 08:46
Da wird es so praktiziert: Den Eltern wird in die Tasche gegriffen, auch egal, wenn sie selbst dagegen nicht mehr wissen wovon sie leben sollen, es wird sogar hingenommen, dass man ein Sozialfall wird!
MEiner MEinung nach ist Herr Lichtenauer einer der wenigen, der die ganze Freunderlwirtschaft durchblickt und die Tatsachen so formuliert wie sie sind, dass man als Eltern ganz anders behandelt wird als als Kind eines pflegebedürftigen Mitmenschen.
sandra,
01.09.2010, 08:42
Herr Lichtenauer, Sie haben es wieder mal total gut auf den Punkt gebracht, nämlich, dass Eltern von -behinderten Kindern im Fall, dass sie selbst die Betreuung zuhause nicht mehr schaffen und daher ihren Kindern eine 24-Stundenbetreuung organisieren (müssen) wenn sie die Kinder nicht ins Heim abschieben wollen, (ich möchte auch festhalten, dass so eine 24-Stundenbetreuung in Wahrheit keine ist, auch wenn sie unter diesem Deckmantel geführt wird) total im Stich gelassen werden und nicht so wie Kinder von Pflegebedürftigen Eltern NICHT zur KAsse gebeten werden- im GEgenteil: Hat man eine geringe Pflegestufe, weil man nicht den Mut und die KRaft besessen hat, jahrelang zu kämpfen und ist somit diese Unterstützung stundenweise nicht leistbar, wird man alleinegelassen so quasi: PEch gehabt, und
Gerhard Lichtenauer,
31.08.2010, 19:05
Volle Unterstützung zur Forderung von NAbg Aubauer: „Wir wollen nicht, dass Kinder für die Pflege ihrer Eltern in Heimen wieder zur Kasse gebeten werden.“ Die Begründung ist aber nicht sehr schlüssig: „Diese jungen Erwachsenen sind oft gerade selbst dabei, eine Familie zu gründen und brauchen dafür jeden Euro.“ In den meisten Fällen pflegebedürftiger älterer Menschen ist die Generation der Enkelkinder meist schon flügge.
Hier wird nicht erwähnt, dass Eltern behinderter Kinder, die nie eine Selbsterhaltungsfähigkeit erreichen können, im Rahmen der Unterhaltspflicht gegenüber Eltern nichtbehinderter Kinder extrem benachteiligt sind und nicht selten in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht und von Armut betroffen sind. Im Falle von Heim- oder Tagesstättenunterbringung werden die Eltern regressiert und bei der Betreuung und Pflege daheim völlig im Stich gelassen.
Wie wäre es also damit, einmal seitens aller Fraktionen, folgendes einzugestehen und daran gemeinsam zu arbeiten: Es ist eine Ungeheuerlichkeit und eine nationale Schande, dass pflegende Angehörige, die ihre schwerbehinderten (z.T. bereits erwachsenen) Kinder und pflegebedürftigen Angehörigen vor der Abschiebung in ökonomistische Aussonderungseinrichtungen bewahren und ihnen ihre Menschenwürde und ihre Menschenrechte auf gesellschaftliche Teilhabe und Familienleben ermöglichen, durch die bestehenden Sozialgesetze extrem ausgebeutet und benachteiligt werden und von der vorsätzlich grob fahrlässigen Pflege- und Behindertenpolitik der letzten 17 Jahre ins gesellschaftliche Abseits gedrängt wurden und werden, obwohl gerade diese die echten Leistungsträger des Gemeinwohls sind. http://www.daheim-statt-heim.at/vision.php