Auch nur ein Hund

Ein Blindenführhund ist abgesehen von seinem Job ein ganz normaler Hund.

Blindenführhund Aida mit Marion Putzer-Schimack
BIZEPS

Zugegeben: ein Hund, der viel gelernt und eine verantwortungsvolle Aufgabe zu erfüllen hat. Er hat ein intensives Training absolviert und ist in seinem Arbeitsalltag herausfordernden Situationen ausgesetzt.

Dennoch oder gerade deshalb darf nicht außer Acht gelassen werden: Auch ein Blindenführhund ist „nur“ ein Hund.

Das heißt, er hat genau die gleichen hündischen Bedürfnisse wie jeder andere Hund auch; Laufen, Spielen, Schnüffeln gehören genauso dazu wie gestreichelt, regelmäßig gefüttert oder gepflegt zu werden.

Das klingt eigentlich ganz selbstverständlich. Ich habe manchmal aber den Eindruck, dass sich nicht alle Blindenführhundehalter/innen dieser Tatsache bewußt sind.

„Jetzt bekommt der Hund nichts zu fressen, sonst muss er dann aufs Klo, und da habe ich keine Zeit, mit ihm hinauszugehen“, erklärt mir ein Bekannter. Oder „Das ist ein Blindenführhund. Durch zu viel Streicheln und Aufmerksamkeit verwöhnt man ihn nur.“

Viele Blindenführhunde haben außerdem viel zu wenig Bewegung. Oft ist die „Gassi-Runde“ die einzige Gelegenheit, ein wenig zu laufen. Und wenn der/die Hundebesitzer/in mitten in der Stadt wohnt, besteht diese aus fünf Minuten um den Häuserblock.

Meist müssen die Hunde dann den ganzen Tag in einem Büro verbringen. Am Abend dürfen sie dann nochmals um den Block gehen.

Für einen blinden oder stark seheingeschränkten Menschen ist es nicht leicht, einem Hund die Bewegungsmöglichkeiten zu bieten, die er braucht. Alleine in Wälder oder Parks zu gehen und die Hunde frei laufen zu lassen, ist nicht immer möglich. Nicht jeder hat einen großen Garten, wo genug Raum für sicheres Spielen vorhanden ist.

Das ist einleuchtend.

Trotzdem: Wer sich einen Hund zulegt, sollte sich darüber schon vorher Gedanken machen. 10 Minuten am Tag Gassi gehen reicht nicht.

Gemeinsame Aktivitäten könnten Abhilfe schaffen

In letzter Zeit organisierte der BSVÖ (Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich) einige Aktivitäten zum Thema Blindenführhund. Es gab z.B. eine gemeinsame Wanderung mit einer Hundetrainerin, bei der die Hunde einerseits miteinander spielen und laufen und andererseits deren Besitzer/innen sich austauschen und unterhalten konnten. Die Trainerin informierte über verschiedenes Spielzeug für die Freizeitgestaltung mit Hunden.

Immer wieder gibt es auch Vorträge zu verschiedenen hundespezifischen Themen. Entspannungsmöglichkeiten für den Blindenführhund, Erste Hilfe oder Reisen mit dem Hund sind nur einige Beispiele.

Nähere Informationen über Veranstaltungen können bei der Blindenführhunde-Referentin des BSVÖ Christine Rothpuller eingeholt werden. Telefon: 0664 58 099 08, E-Mail: mortimer67@gmx.at

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich