Auftaktveranstaltung von knack:punkt

Ende Mai 2012 stellte sich in Salzburg der Verein "knack:punkt - Selbstbestimmt Leben" der Öffentlichkeit vor. Obfrau ist Sonja Stadler, deren Ziel es ist, in Salzburg "Selbstbestimmt-Leben-Luft" zu verbreiten.

knack:punkt - Selbstbestimmt Leben Salzburg
Selbstbestimmt Leben Salzburg

BIZEPS-INFO bat die Obfrau von „knack:punkt“ zum Interview.

BIZEPS-INFO: Warum heißt die Selbstbestimmt Leben Initiative in Salzburg „knack:punkt“?

Sonja Stadler: Wir wollen einerseits Probleme auf-knacken und damit lösen sowie anderseits Fix-Punkte setzen, was das inklusive Leben behinderter Menschen in der Gesellschaft betrifft – etwa zur umfassenden Barrierefreiheit im öffentlichen Raum.

BIZEPS-INFO: Für wen wird sich knack:punkt einsetzen?

Sonja Stadler: Der Verein wird sich für Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen, Lernschwierigkeiten und/oder chronischen Krankheiten einsetzen. Sie müssen ein selbstbestimmtes unabhängiges Leben führen können. Die Beratung dieser Menschen erfolgt nach dem Peer-Counseling-Prinzip.

BIZEPS-INFO: Was sind derzeit eure wichtigsten Ziele?

Sonja Stadler: Das Salzburger Behindertengesetz wird derzeit überarbeitet. Hier ist es unser Anliegen, dass dies unter Bedachtnahme auf die UN-Konvention für behinderte Menschen geschieht. Besonders wichtig sind uns dabei die Verankerung der effektiven Mitbestimmung behinderter Menschen bei Angelegenheiten, die sie betreffen.

Weiters treten wir für die Umsetzung der bedarfgerechten persönlichen Assistenz mit Rechtsanspruch für behinderte Menschen in allen Bereich des Lebens wie z.B. im Arbeits- und Freizeitbereich ein.

Ein zentraler Punkt ist es für uns auch, die effektive Mitbestimmung behinderter Menschen bei allen Angelegenheiten, die sie betreffen, im Gesetz zu verankern.

BIZEPS-INFO: Wie steht es in Salzburg um das Thema Barrierefreiheit?

Sonja Stadler: Die Grundsätze des barrierefreien Bauens müssen hier wirksamer in die Landesbaugesetze Eingang finden. Es ist wichtig, dass Barrierefreiheit umfassend für ALLE Formen von Behinderung gesehen wird. Mit einer Rampe für Rollifahrer alleine ist ein öffentliches Gebäude nicht wirklich barrierefrei. Vieles mehr, wie Leitsysteme für sehbeeinträchtigte und blinde Menschen oder induktive Höranlagen für hörbeeinträchtigte Menschen gehören da ebenfalls dazu.

BIZEPS-INFO: Was sind eure nächsten Schritte?

Sonja Stadler: Wir werden den Verein und unsere Anliegen in den nächsten Monaten den Politikern im Bundesland in persönlichen Gesprächen vorstellen. Dabei werden wir auch zeigen, dass wir ein kompetenter Ansprechpartner für Fragen zum Thema Behinderung sind. Wichtig wird dabei sein, den Leitspruch „Nichts über uns, ohne uns“ in den Köpfen der Politikerinnen und Politiker in Salzburg zu verankern.

BIZEPS-INFO: Was bietet ihr?

Sonja Stadler: Es ist unsere Aufgabe, sie bei den Möglichkeiten zum Leben, Arbeiten und Wohnen mit Persönlicher Assistenz und/oder mit Unterstützung nach People First zu beraten. Verbunden damit ist auch das Thema der Mobilität und der Barrierefreiheit. Beratung im persönlichen Lebensbereich von Freundschaft, Liebe und Sexualität gehört hier für uns ebenfalls dazu. Auch den Angehörigen behinderter Menschen bieten wir Beratung an.

BIZEPS-INFO: Wo steht ihr gerade bzw. gab es aktuelle Ereignisse?

Sonja Stadler: Wir haben Ende Mai unsere Auftaktveranstaltung und die damit verbundene Vorstellung in der Öffentlichkeit gut hinter uns gebracht. Dabei konnten wir erleben, dass unsere zukünftigen Mitglieder sich darüber freuen, dass nun auch in Salzburg Selbstbestimmt-Leben-Wind weht. Bei dieser Veranstaltung wurde auch deutlich, dass wir mit unseren Themen in den verschiedenen Lebensbereichen genau richtig liegen.

BIZEPS-INFO: Was soll die Zukunft bringen?

Sonja Stadler: Wir wollen in Salzburg ein Zentrum errichten, welches nach den Prinzipien der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung arbeitet und im Sinne von Peer-Counseling in den oben genannten Lebensbereichen berät und weiters Skilltrainings und Seminare für unsere Zielgruppe anbietet.

In weiterer Folge sollte dieses Zentrum Trägereinrichtung für eine Persönliche Assistenzgenossenschaft sowie Unterstützung nach den People-First-Prinzipien sein. Das Zentrum und die Genossenschaft sollen unserer Zielgruppe ein neues Berufsfeld ermöglichen und damit die Berufstätigkeit von Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen, Lernschwierigkeiten und/oder chronischen Krankheiten ermöglichen.

Damit wollen wir einen Beitrag zur Selbstbestimmt-Leben-Bewegung in Österreich leisten.

Wer mehr über uns erfahren will, kann dies auf unsere Website tun.

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