Die erste Ampel mit Akustik in Wien wurde am 23. Juni 1972 in Betrieb genommen. Derzeit sind 200 der rund 1.200 Ampeln in Wien - also etwa 17 % - mit Akustik ausgestattet.
In Wien werden „sämtliche neuen Ampelanlagen mit Blindenakustik ausgestattet bzw. werden Ampeln sukzessive umgerüstet, um auch den blinden und sehbehinderten Verkehrsteilnehmern Sicherheit im Straßenverkehr zu bieten“, stellt Wiens Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker (SPÖ) am 21. Juli 2004 anlässlich der Inbetriebnahme der 200. Ampelanlage mit Blindenakustik fest.
Die erste Ampel in Wien wurde 1926 installiert. Die erste Ampel mit Akustik wurde jedoch erst am 23. Juni 1972 in Betrieb genommen und hat ihren Standort in unmittelbarer Nähe des Bundes-Blindenerziehungsinstitutes. Im Vorjahr wurden in Wien 21 Ampelanlagen mit Blindenakustik ausgestattet.
„Akustische Ampeln sind für blinde und sehbehinderte Menschen sehr wichtig“, erläutert die sehbehinderte Lehrerin Ulli Krispl. „Allerdings werden meist in vorauseilendem Gehorsam die Ampeln zu leise eingestellt, damit sich Anrainer ja nicht beschweren“, merkt sie kritisch zur Praxis in Wien an.
Die Ausstattung mit akustischen Ampeln ist in den Wiener Bezirken sehr unterschiedlich. Der Bezirk Meidling liegt mit 19 Ampeln an der Spitze, Hernals, Währing und Döbling bilden das Schlusslicht.
Für Wolfgang Kremser vom Wiener Blinden- und Sehbehindertenverband sind 17 Prozent mit Blindenakustik ausgestattete Ampeln zwar „relativ wenig“, aber immerhin sei es heute schon obligat, dass neu errichtete Signalanlagen mit dem akustischen Zusatz ausgerüstet werden. „Wichtig wäre der Ausbau der akustischen Ampeln bei U- und S-Bahn Stationen, damit diese leichter erreicht werden können“, hält Kremser abschließend fest.
[Man hört zuerst einige Sekunden das Auffindungssignal der Ampel. Dies ist ein langsames Ticken. Dann ändert sich das Signal. Man hört das Freigabesignal und das Ticken wird deutlich schneller. Die Ampel ist Grün.]