Ausbildungsangebot für Dolmetscher:innen für Österreichische Gebärdensprache soll evaluiert werden

Eine Initiative der Koalitionsparteien zur Evaluierung des Ausbildungsangebots für Dolmetscher:innen für Österreichische Gebärdensprache wurde einstimmig beschlossen.

Gebärde für Arzt in Österreichischer Gebärdensprache
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Um das Studium für Dolmetscher:innen für Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) zu attraktivieren, haben sich die Abgeordneten außerdem einstimmig für eine Evaluierung des Ausbildungsangebots ausgesprochen.

Wissenschaftsminister Martin Polaschek soll demnach etwa erheben lassen, wieso viele ÖGS-Dolmetsch-Ausbildungen vorzeitig abgebrochen werden.

Evaluierung der ÖGS-Dolmetsch-Ausbildung

Eine Initiative der Koalitionsparteien zur Evaluierung des Ausbildungsangebots für Dolmetscher:innen für Österreichische Gebärdensprache wurde einstimmig beschlossen. Der Bedarf an ÖGS-Dolmetscher:innen könne derzeit nicht gedeckt werden. ÖVP und Grüne halten daher eine Attraktivierung des Studiums für notwendig.

Mit dem Entschließungsantrag wird Wissenschaftsminister Martin Polaschek aufgefordert, eine wissenschaftliche Studie in Auftrag zu geben, mit der unter anderem die Ursachen des vorzeitigen Abbruchs vieler ÖGS-Dolmetsch-Ausbildungen eruiert werden.

Für rund 10.000 Menschen in Österreich sei ÖGS die Erstsprache, legte Kira Grünberg (ÖVP) dar. Nur mit ausreichend Dolmetscher:innen gebe es für diese Menschen die nötige Chancengerechtigkeit. Es gelte deshalb, wissenschaftlich zu untersuchen, wie das ÖGS-Dolmetsch-Studium attraktiver gemacht werden kann. Grünberg nutzte die Gelegenheit auch, um sich bei den aktiven ÖGS-Dolmetscher:innen zu bedanken – etwa bei jenen, die alle Sitzungen von Nationalrat und Bundesrat in Gebärdensprache übersetzen.

Gertraud Salzmann (ÖVP) schloss sich diesem Dank an und sprach sich im Sinne der Förderung von Chancengerechtigkeit im Bildungssystem für die Stärkung der sonderpädagogischen Ausbildung aus.

Auch Heike Grebien (Grüne) ging auf die Bildungschancen von gehörlosen Menschen ein. Ein inklusiver Lehrplan in ÖGS soll im Schuljahr 2023/24 in Umsetzung kommen. Das sei ein Meilenstein und ebenso dringend notwendig wie die Evaluierung der ÖGS-Dolmetsch-Ausbildung.

Fiona Fiedler (NEOS) fand es erfreulich, dass die Österreichische Gebärdensprache auf der Tagesordnung der Sitzung stand. Die Evaluierung der Ausbildung sei sinnvoll. Fiedler wollte jedoch wissen, ob darüber hinaus auch etwas umgesetzt werde. Dass ÖGS noch immer nicht in der Verordnung des Bildungsministers über die Lehrpläne auftauche, kritisierte Fiedler. Österreich sei auch in diesem Bereich kein Vorreiter der Inklusion, so die Abgeordnete.

Auch für Andrea Kuntzl (SPÖ) geht die Umsetzung nicht schnell genug. Sie legte dar, dass sie das Anliegen einer Evaluierung zwar unterstütze, jedoch nicht verstehe, wieso der Minister eine solche nicht schon längst in Auftrag gegeben habe. Kuntzl würdigte in ihrer Wortmeldung ebenfalls die Arbeit aller ÖGS-Dolmetscher:innen. (Fortsetzung Nationalrat) kar

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