Am 23. November 2024 wurde zum zehnten Mal der Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig Preis für selbstbestimmtes Leben verliehen. Erstmals fand in diesem feierlichen Rahmen auch die Verleihung des Jugendpreises in Erinnerung an Elisabeth Pozzi-Thanner statt.
Bei der diesjährigen Veranstaltung im Albert Schweitzer Haus wurden das Kompetenznetzwerk Informationstechnologie zur Förderung der Integration (ki•i), Roswitha Schachinger und Franz-Joseph Huainigg ausgezeichnet. Den Pozzi-Thanner-Jugendpreis erhielten Doris Schmid und Carolin Gass.
Für die musikalische Begleitung sorgten die Brüder Hyronimus und Enzio Kloss, bekannt unter dem Namen „Die Schattenmusik“.
Die Preisträger:innen 2024
Kompetenznetzwerk Informationstechnologie zur Förderung der Integration (ki•i)
Nikolaus Hartig, der gemeinsam mit Martin Ladstätter die Moderation übernahm, würdigte das im Jahr 2003 gegründete ki•i in seiner Laudatio mit folgenden Worten: „Als zentrale Informationsdrehscheibe für die Bereiche IKT und Assistierende Technologien, barrierefreies Web- und Softwaredesign sowie Easy-to-Read (Leichte Sprache) leistet das ki•i herausragende Arbeit. Neben Beratungen, Seminaren und Wissensvermittlung organisiert es auch Veranstaltungen, die sich an ein breiteres Publikum richten.“
Er überreichte Franz Pühretmair, dem Geschäftsführer und wissenschaftlichen Leiter, stellvertretend für das gesamte Team – von dem einige Mitglieder bei der Preisverleihung anwesend waren – die Auszeichnung für die Kategorie „außergewöhnliche Initiativen, Ideen und Leistungen, die dem selbstbestimmten Leben von Menschen mit Behinderung und ihrer gleichberechtigten Anerkennung in der Gesellschaft förderlich sind“.
Roswitha Schachinger
Roswitha Schachinger, Gründungsmitglied der WAG Assistenzgenossenschaft und Vizepräsidentin des Österreichischen Behindertenrats, wurde in der Kategorie „außergewöhnlicher persönlicher Einsatz zur Förderung der Selbstbestimmung behinderter Menschen“ ausgezeichnet.
„Laudatio bedeutet nicht nur Lobpreis, sondern auch etwas gut heißen und anerkennen“, erklärte Elisabeth Löffler, die auf Roswitha Schachinger die Laudatio hielt. „Ich erlebe Dich beruflich wie privat als eine Person mit langem Atem und großem Durchhaltevermögen. Trotz aller Widerstände und schwieriger Umstände verlierst Du nie Deinen Humor“, betonte sie.
Weiter führte sie aus: „Ich sehe Dich als jemanden, der klar und direkt seine Meinung und Position vertritt, dabei die Inhalte in den Vordergrund stellt und nicht sich selbst. Du bist jemand, der einfach das tut, was getan werden muss.“
Franz-Joseph Huainigg
In der Kategorie „Außergewöhnlicher persönlicher Einsatz zur Förderung der Selbstbestimmung behinderter Menschen“ wurde auch Franz-Joseph Huainigg geehrt.
Martin Ladstätter würdigte Franz-Joseph Huainigg in seiner Laudatio mit folgenden Worten:
„Franz-Joseph strahlt einen starken Lebensmut und eine beeindruckende Lebensfreude aus. Sein anhaltendes Engagement für eine Sache ist bemerkenswert. Mit seiner humorvoll-kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen und seinem Einsatz für den Abbau von Vorurteilen hat er viel bewegt – sei es in der Politik oder im ORF.“
Dabei hob Ladstätter die vielfältigen Aktivitäten und Erfolge hervor, die Franz-Joseph in den Bereichen Kultur, Politik und Medien realisiert hat.
Doris Schmid und Carolin Gass
Die Idee zum Elisabeth-Wundsam-Hartig-Preis geht auf Elisabeth Pozzi-Thanner zurück, die 2021 verstarb. Zu ihrem Gedenken wurde 2024 erstmals der nach ihr benannte Jugendpreis verliehen.
Den Pozzi-Thanner-Jugendpreis gewann ein Projekt der HTL Mistelbach: Doris Schmid und Carolin Gass entwickelten mit DuoSense Braille ein audiotaktiles Gerät, das das Erlernen der Brailleschrift erleichtert, indem Buchstaben gleichzeitig akustisch und taktil wahrnehmbar sind.
In seiner Laudatio würdigte Wolfgang Zagler ihren Mut und Einsatz, sich einem so anspruchsvollen Thema zu widmen.
Gemütlicher Ausklang
Wie gewohnt fand im Anschluss an die Preisverleihungen ein gemütliches Beisammensein bei Speis und Trank statt. Unter den zahlreichen Gästen befanden sich auch mehrere Preisträger:innen vergangener Jahre.
Die Veranstaltung klang in entspannter Atmosphäre aus und bot Raum für viele anregende Gespräche.
Über den Preis
Der Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig Preis wird seit 2004 alle zwei Jahre verliehen.
Der Preis für selbstbestimmtes Leben ist eine Kooperation der „Dr. Elisabeth Wundsam Hartig Preis, Vereinigung zur Anerkennung und Unterstützung behinderter Menschen“ mit BIZEPS – Zentrum für Selbstbestimmtes Leben.
Christiane,
25.11.2024, 19:16
Grüß Gott,
es hat mich sehr gefreut an diesem besonderen Nachmittag dabei zu sein.
Habe vieles über Menschen erfahren, dass ich noch nicht wusste.
Gratuliere allen Gewinnern.
Dufte mit meinen Kolleginnen und unseren Kollegen wie auch den beiden Chef´s
den wunderbaren Preis für unsere Firma KI-I mitfeiern.
Es ist schön – wenn etwas weiter stark bleibt – und der Mut dabei ist.
liebe Grüße Christiane Maurer von KI-I/Proqualis