Schloss Hartheim war nicht die einzige Euthanasie-Anstalt des nationalsozialistischen Regimes. Die erste Einrichtung dieser Art im Dritten Reich war Schloss Grafeneck in Württemberg.
Am 17. Februar 2006 um 15 Uhr wird in der Sala Terrena des österreichischen Schloss Hartheim die Ausstellung „Krankenmord im Nationalsozialismus – Grafeneck 1940“ eröffnet.
„Der Kern der Ausstellung zeigt Grafeneck als Tötungs- und Vernichtungsanstalt in den Jahren 1939 bis 1941. Schwerpunkte sind hierbei die Morde des Jahres 1940, die Opfer, aber auch die Täter von Grafeneck. Zugleich macht die Ausstellung am Beispiel Grafeneck die übergreifende Planung nationalsozialistischer Gewalt- und Vernichtungspolitik deutlich“, ist der Ausstellungsankündigung zu entnehmen. Hier finden Sie weitere Informationen zur Ausstellung.
Den Einführungsvortrag hält Thomas Stöckle, der Leiter der Gedenkstätte Grafeneck. Die Ausstellung wird vom 17. Februar bis zum 19. März 2006 zu den üblichen Öffnungszeiten des Lern- und Gedenkortes zu sehen sein.
Siegfried.Klemme BPV-Graz,
13.02.2006, 22:56
Die Gewalt hat viele Gesichter: Waren es in der NS-Zeit die Zwangssterilisierungen und Morde in den Gaskammern und Spitälern oder die Abstempelung als „unnütze Esser“, so sind es heute die Bedrohung unseres Lebens durch die Thesen von Philosophen und Wissenschaftlern oder die strukturelle Gewalt, der behinderte Menschen in Heimen und anderen Sondereinrichtungen, bei sozialen Diensten oder bei baulichen Barrieren im gesamten Lebensbereich ausgeliefert sind.