Barrierefreiheit ist ein wichtiges Thema – doch was passiert, wenn eine Künstliche Intelligenz die Planung übernimmt? Das Ergebnis sorgt für Verwunderung und Heiterkeit.
Wir haben die Künstliche Intelligenz DALL-E 3 gebeten, eine barrierefreie Toilette gemäß der ÖNORM B 1600 zu entwerfen.
Das Ergebnis lässt sich wie folgt beschreiben:
Eine seltsame Mischung aus pragmatischen Ansätzen und ziemlich fragwürdigen Designentscheidungen, die sowohl zum Schmunzeln als auch zum Nachdenken anregen.
- Die Anordnung der Haltegriffe ist ein erstes Highlight des Bildes: Sie scheinen überall, aber nirgendwo wirklich sinnvoll platziert zu sein. Einige wirken so, als wären sie eher Stolperfallen als tatsächliche Hilfen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Es scheint, als hätte die Künstliche Intelligenz einfach nach dem Motto „mehr ist mehr“ gearbeitet.
- Ein weiteres Kuriosum ist die Anordnung von zwei Toiletten nebeneinander. Das Ergebnis wirkt zwar etwas ungewöhnlich, aber es zeigt dennoch Elemente, die auch in der Realität vorkommen könnten.
Auch wenn der Versuch, barrierefreie Elemente wie Haltegriffe, ein unterfahrbares Waschbecken und Bodenmarkierungen zu integrieren, erkennbar ist, zeigt dieses Beispiel, dass die Künstliche Intelligenz noch einiges über die tatsächlichen Anforderungen an Barrierefreiheit lernen muss.
Immerhin bleibt es ein kreativer – wenn auch unfreiwillig komischer – Ansatz.
Sebastian,
08.01.2025, 23:01
Danke für den sehr interessanten Beitrag. Ich bin gespannt, ob KI die Frage nach einer barrierefreien Toilette in einem Jahr anders (besser) beantworten kann. Grundsätzlich kann KI bei der Gestaltung von Räumen schon gut helfen. Die Erfahrung konnten wir im Bereich der Pflegeimmobilien bereits machen. Natürlich sind es Anfänge, aber KI wird die Arbeitswelt verändern und ein immer „menschlicheres“ Verständnis entwickeln. Wichtig ist, dass wir die KI stets für positive Themen ausrichten. Aber das mag mit Blick auf die aktuelle Weltlage wohl nur eine dumpfe Hoffnung sein.
Ralph Milewski,
08.01.2025, 10:51
Der Artikel verfehlt den Kern des Problems. Das sogenannte „Versagen“ der KI ist kein tatsächliches Versagen, sondern ein Missverständnis über ihren Zweck und ihre Fähigkeiten. Programme wie DALL-E sind nicht für funktionales Design oder die Planung barrierefreier Räume gedacht – sie dienen der kreativen Bilderzeugung und nicht der technischen Umsetzung von Normen.
Statt die KI zu kritisieren, sollte der Fokus darauf liegen, warum man von einem Bildgenerator überhaupt erwartet, komplexe Anforderungen an Barrierefreiheit erfüllen zu können. Das eigentliche Problem ist die falsche Annahme, Technik könnte soziale und physische Bedürfnisse ohne menschliche Mitwirkung lösen.
Barrierefreiheit ist kein Thema für Experimente mit Bild-KI, sondern erfordert Expertise, Erfahrung und direkte Einbeziehung der Betroffenen. Solche Beiträge lenken von den wirklichen Herausforderungen ab und fördern eine naive Technikgläubigkeit, anstatt konstruktive Lösungsansätze zu entwickeln.
Die Debatte sollte deshalb nicht um vermeintliche Fehler der KI kreisen, sondern um die Frage, wie Technik sinnvoll unterstützend eingesetzt werden kann – als Werkzeug, nicht als Ersatz für menschliche Planung und Verantwortung.
Markus Ladstätter
08.01.2025, 13:21
Das ist ja jedem klar hoffentlich, aber ein bisschen Humor darf auch sein. Es soll ja keine Abhandlung zu Transformer-Modellen werden.
Robert Lender,
06.01.2025, 20:09
Ich habe ChatGPT dieselbe Frage gestellt und um ein Bild gebeten. Das wurde teilweise auch so seltsam. Habe dann die KI gebeten, mir die einzelnen Elemente zu erklären. ich habe keine Expertise, aber den Eindruck, dass die Erklärung besser klingt als die optische Darstellung.
Das ist etwas, was mir immer wieder auffällt: Die Kommunikation zwischen ChatGPT und Dall-E ist oft suboptimal.