In monatelangen konstruktiven Gesprächen zwischen der MuseumsQuartier Errichtungs- und Betriebsgesellschaft und den Interessensverbänden behinderter Menschen, wurden zahlreiche Maßnahmen für ein barrierefreies MuseumsQuartier beschlossen.
MQ-Direktor Dr. Wolfgang Waldner konnte dafür zusätzliche Budgetmittel in der Höhe von Euro 74.000 zur Verfügung stellen. Die in der Arbeitsgruppe vertretenen Personen Nationalratsabgeordnete der Grünen Theresia Haidlmayr, Dr. Klaus Voget – Präsident der AG Rehab (Dachverband aller Behindertenverbände) und Manfred Srb – Verein Bizeps – attestieren der MuseumsQuartier Errichtungs- und Betriebsgesellschaft ein hohes Maß an Dialogbereitschaft.
Das MuseumsQuartier Wien, das international zu den meist beachteten Kultureinrichtungen der Welt zählt, nimmt nach den Adaptierungen damit auch im Bereich barrierefreies Bauen eine fortschrittliche Position ein und gilt heute als Musterbeispiel in Bezug auf die Ausstattung öffentlicher Bauprojekte.
Konkret werden bis Juli 2002 folgende Maßnahmen umgesetzt:
Behindertenparkplätze
Drei Behindertenstellplätze wurden am Areal des MuseumsQuartier geschaffen. Zusätzlich zu den zwei bestehenden Garagen-Behindertenparkplätzen hat die vor dem MQ gelegene Parkgarage Contipark weitere zwei Stellplätze umgewidmet. Seitens des Bezirksvorstehers des 7. Bezirks ist die Schaffung von zwei Behindertenparkplätzen auf der Mariahilferstraße geplant.
Eingang Breite Gasse
Im Zuge der Umbauung des MQ-Eingangs Breite Gasse durch ein Wohn- und Bürogebäude (Architekt Carl Pruscha) und die Bauarbeiten für das Glacis Beisl, wird ab Frühjahr 2003 ein neuer Lift von der Breite Gasse ins MQ führen.
Elektronische Türen, Bodenmarkierungen, Handläufe, Lifte
Weitere Maßnahmen umfassen u.a. den Einbau von elektronischen Türöffnern in den großen MQ-Institutionen, den Umbau von Liftpanelen, kleinere Umbauten von Toiletten, die Anbringung von Handläufen im Haupteingangsbereich sowie im Bereich der Stiege des Museums moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, die Bodenmarkierung der Stiegen und die Anbringung von Außenglocken bei den Haupteingängen der großen Museen.
Barrierefreie Website
Auch die in Österreich noch zur Ausnahme zählende Programmierung von barrierefreien websites wird unter http://www.mqw.at in Kürze umgesetzt.
Induktive Höranlagen
Auf Initiative der Geschäftsführung der MQ Errichtungs- und Betriebsgesellschaft verfügt das MuseumsQuartier Wien in den Veranstaltungshallen als einziges großes Kulturzentrum Europas über induktive Höranlagen der modernsten Art. Dies wird vom ÖSB, dem österreichischen Bund für Schwerhörige, Spätertaubte, Tinnitus-Betroffene und Spachbehinderte attestiert.
Rollstuhlservice
Um mobilitätsbehinderten Menschen weitere Serviceleistungen anzubieten, werden im MQ Ticket Center im Haupteingangsbereich Rollstühle zum Verleih angeboten werden sowie ein Begleitservice zu den jeweiligen Institutionen.
Blindenleitsystem – erste Teststrecke
Ein von den Blindenverbänden gefordertes Blindenleitsystem wird vorerst mittels einer Teststrecke geprüft. Die Arbeitsgruppe beabsichtigt, die zusätzlichen Mittel für die Finanzierung eines richtungsweisenden umfassenden Blindenleitsystems im gesamten MQ-Areal in Gesprächen mit der Gemeinde Wien sowie mit dem Bundesministerium für Soziales – eventuell im Rahmen der Behindertenmilliarde – aufzubringen.