Maßnahmen für behinderte Fahrgäste
Die Wiener Linien haben bereits in den letzten Jahren eng mit den Selbsthilfeorganisationen zusammengearbeitet und gemeinsam eine Reihe von Systemen entwickelt (Klapprampen, Blindenleitsystem, Maßnahmen bei Fahrzeugneuentwicklungen wie ULF und neuer U-Bahn-Wagen), die sich bewährt haben. Diese enge Kooperation wird fortgesetzt, um so allen Menschen individuelle Mobilität zu ermöglichen. Aus Anlass des Internationalen Tages der behinderten Menschen ziehen die Wiener Linien Bilanz über die wichtigsten bisher gesetzten Maßnahmen.
Ein Aufzug für jeden Bahnsteig
Das 1993 für 10 Jahre terminisierte Aufzugseinbauprogramm für die Linie U1, U2 und U3 befindet sich bereits in der Endphase. Dieses Jahr hat bereits die U4 Station Ober St. Veit neue Aufzüge erhalten. Der Lift in der Station Reumannplatz steht kurz vor der Fertigstellung und wird noch vor Weihnachten in Betrieb genommen. Bereits in Bau sind Liftanlagen für die Stationen Braunschweiggasse und Praterstern. Die Aufzüge in der Station Braunschweiggasse werden im Frühjahr 2003 eröffnet. Die Station Praterstern wird Ende 2003 fertig sein. 2003 wird dann auch Baubeginn für den noch ausständigen Lift in der Station Taubstummengasse sein. Nur die Station Schottenring muss noch etwas warten. Sie wird nämlich im Zuge des U2-Ausbaues gänzlich umgestaltet. Dabei werden selbstverständlich auch Lifte eingebaut.
Klapprampen für Rollstuhlfahrer in Niederflurbussen
Die Klapprampen bei Niederflurbussen ermöglichen Rollstuhlfahrern, problemlos in den Bus zu kommen. Nach dem erfolgreichen Pilotversuch auf der Linie 13A wurde das Projekt Schritt für Schritt auch auf andere Linien ausgedehnt. Rund 200 Niederflurbusse wurden in den vergangenen Jahren mit Klapprampen nachgerüstet. Bei neuen Bussen erfolgt der Einbau der Klapprampe bereits serienmäßig. Derzeit sind bereits über 300 Busse mit dieser für Fahrgäste im Rollstuhl sehr wichtigen Einstiegshilfe unterwegs. Pro Jahr werden rund 35 neue Busse dazukommen, bei denen die Klapprampe selbstverständlich ein fixer Ausstattungsbestandteil sein wird.
Blindenleitsystem für rund 70 U-Bahn-Stationen
Mit einem ebenfalls in Wien entwickelten und international vorbildlichen Blindenleitsystem wurden in den vergangenen Jahren rund 70 U-Bahn-Stationen ausgestattet. Das System der Wiener Linien wurde inzwischen nicht nur vom Kuratorium für Verkehrssicherheit ausgezeichnet, es diente auch als Vorbild für eine entsprechende ÖNORM und ISO-Norm sowie für die ÖBB. Mit der U3-Station Simmering wurde Ende 2000 übrigens die erste gemeinsame Umsteigestelle zwischen U-Bahn und Schnellbahn mit einem durchgehenden Blindenleitsystem in Betrieb genommen.
Auch die Beschriftung der Aufzugdruckknöpfe in Blindenschrift sowie die „sprechenden Lifte“ (in alle Lifte mit mehr als zwei Stopps wurde ein akustisches Informationssystem eingebaut), erleichtern blinden und stark sehbehinderten Fahrgästen die Benützung der U-Bahn.
Weitere Erleichterungen für behinderte Fahrgäste
RollstuhlfahrerInnen brauchen mittlerweile in den Silberpfeilen, in den Niederflurbussen und im ULF nicht mehr verpflichtend eine Begleitperson dabei zu haben. Auch die Beißkorbpflicht für Blindenhunde ist inzwischen weggefallen. Fahrgäste mit geprüften Blindenführhunden bzw. ausgebildeten Partnerhunden müssen ihren Tieren während der Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln keinen Beißkorb mehr anlegen.