Barrierefreies Reisen für Alle

Ziel der Veranstaltung war es, alle Akteure - sowohl die Tourismus- und Freizeitbetriebe als auch die Behindertenverbände und Betroffene - an einen Tisch zu bringen, um an einer Verbesserung eines barrierefreien Tourismus für Alle zu arbeiten.

Rollstuhlfahrerin blickt vom Feuerkogel zum Traunstein
Limberger, Josef

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) und die Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) luden am 22. Jänner 2009 zum Workshop „Barrierefreies Reisen für Alle – Eine Chance für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft“ ins Wirtschaftsministerium.

Mag. Elisabeth Udolf-Strobl, Leiterin der Sektion Tourismus und Historische Objekte im BMWA, betonte, wie wichtig es ist, alle Akteure zusammen zu führen. „Es gilt, Sensibilisierung und Bewusstsein zu schaffen und über die Notwendigkeit und Wichtigkeit eines barrierefreien Tourismus zu informieren. Barrierefreie Angebote entlang der gesamten touristischen Servicekette müssen verbessert, die Nachfrage und das Angebot transparenter kommuniziert werden.“ Dies könne durch Kooperationen und gemeinsame Initiativen geschehen. „Letztendlich ist Barrierefreiheit in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft eine Win-Win-Situation für Alle, Nachfrager und Anbieter.“, so Udolf-Strobl.

Mag. Rainer Ribing, Bundesspartengeschäftsführer Tourismus und Freizeitwirtschaft der WKO, ging in seinen Ausführungen auf das wirtschaftliche Potenzial eines barrierefreien Tourismus ein. „Barrierefreiheit im Tourismus ist ein wichtiges ökonomisches Element und ein Wettbewerbsvorteil – und somit eine Chance für die gesamte Tourismus- und Freizeitbranche“, betonte Ribing.

„Unser Ziel sollte es sein, Österreich zu dem Urlaubsziel zu machen, das für alle Menschen, gleich ob jung oder alt, mit oder ohne Behinderung, zugänglich und erlebbar ist und wo sich alle Gäste einfach wohlfühlen können.“ Denn gerade das Urlaubsland Österreich sei durch seine Gastfreundschaft und hohe Dienstleistungsqualität bekannt. Und dieser hohe Standard solle allen Menschen zuteil werden.

Dr. Peter Neumann, Geschäftsführer vom Beratungsunternehmen NeumannConsult, referierte über die Chancen, den Nutzen und das Potenzial eines barrierefreien Tourismus für Alle.

In vier Arbeitskreisen diskutierten die Teilnehmer die Voraussetzungen für barrierefreie Tourismus- und Freizeitangebote und erarbeiteten erste Maßnahmen und Strategien. Im Arbeitskreis „Bauliche Grundkriterien für Barrierefreiheit“ wurden die Basisanforderungen an die baulichen Gegebenheiten für verschiedene Behinderungen diskutiert. Im zweiten Arbeitskreis standen die Ausbildung, der gute Umgang mit dem Gast im Mittelpunkt.

Vorgeschlagen wurden zum Beispiel Schulungen, in denen Mitarbeiter/innen in der Tourismusbranche lernen, die unterschiedlichen Behinderungen von Gästen zu erkennen und mit diesen um zu gehen. Der Arbeitskreis 3 beschäftigte sich mit der Darstellung barrierefreier Angebote im Internet und der barrierefreien Gestaltung der Homepage. Barrierefreie Freizeitangebote und deren Verbesserung wurden im vierten Arbeitskreis thematisiert. Hier spiele das Zusammenwirken aller Akteure vor Ort eine besondere Rolle.

„Mit dieser Veranstaltung haben wir einen laufenden Prozess mit allen Beteiligten zur sukzessiven Verbesserung der Barrierefreiheit in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft eingeleitet – am 15. Juni 2009 wird es bereits einen Folge-Workshop geben“, kündigten die Veranstalter BMWA und WKO an.

Zum Abschluss präsentierten das BMWA und die WKO ihre gemeinsame Broschüre „Tourismus für Alle – Barrierefreies Planen und Bauen in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft“. Diese Broschüre zeigt praktische Beispiele von barrierefrei gestalteten Tourismusbetrieben, informiert darüber, was bei der Planung zu beachten ist, welchen Nutzen Barrierefreiheit bringt und gibt Erläuterungen zu den derzeit bestehenden gesetzlichen Rahmenbedingungen in Österreich.

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