In der Kleinen Zeitung vom 4. Februar 2014 werden Ideen präsentiert, wie der Wohnbau deutlich verbilligt werden soll. SPÖ und ÖVP verhandeln derzeit und wollen Barrierefreiheit drastisch einschränken.

Die Ideen umfassen – laut Artikel in der Kleinen Zeitung – die Möglichkeiten höher zu bauen, weniger Parkplätze vorzuschreiben, Keller einzusparen, Aufzüge erst ab 4 Stockwerken vorzuschreiben und generell nur mehr zu einem geringen Ausmaß barrierefrei zu bauen.
Diese Vorhaben sind natürlich mit dem Gedanken der Inklusion unvereinbar, aber auch angesichts der Überalterung der Bevölkerung kurzsichtig und abzulehnen. Der steirische Anwalt für Menschen mit Behinderung Siegfried Suppan spricht sich mit Nachdruck gegen diese Verschlechterungen aus.
Ob die Politik aber für vernünftige Argumente zugänglich ist, wird sich erst zeigen.
Was die Steiermark konkret streichen will
Hier die im Artikel erwähnten Details.
„Nicht alles behindertengerecht. Der geförderte Wohnbau hat derzeit zu 100 Prozent behindertengerecht zu sein. Vom Bedarf her würden 20 Prozent reichen, meint man im Landhaus. Unbürokratische Hilfe soll Härtefälle verhindern. Über Details verhandeln SPÖ und ÖVP aber noch.
Weniger Lifte. Ein Aufzug soll künftig nicht ab drei, sondern vier oder mehr Stockwerken erforderlich sein. Neubauten sollen einen nachträglichen Lifteinbau aber berücksichtigen.“
Wolfgang Löschnig,
07.02.2014, 19:41
Eine nachträgliche Einbaumöglichkeit für einen Lift klingt in der Theorie nett, ist in der Umsetzung aber eine mittlere Katastrophe! Wie von Frau Schnitzer-Voget angesprochen stellt sich im Bedarfsfall die Frage nach der Kostenübernahme, und das kann Lustig werden. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass der Einbau eines Treppenplattformlifts vom Ansuchen bis zur Umsetzung schon mal 18 Monate – inkl. 2 Gerichtsverhandlungen (!), Maschinentechnisches Bauansuchen, etc … – dauern kann. Man muss bedenken, dass es in jeder Wohnanlage zumindest einen Querulanten gibt!
Ehrlich gesagt, halte ich von nachträglich einbaubaren Aufzügen gar nichts, Lifte müssen bei mehrgeschossigen Gebäuden eine Selbstverständlichkeit sein.
Hat jemand eine Idee, wie man im konkreten Fall der steirischen Politik, Fehlentscheidungen noch frühzeitig abwenden kann und wo/wie man Aufklärungsarbeit leisten kann?
kurt hofer,
07.02.2014, 17:27
Die Politiker in der Steiermark sind anscheinend in einem unverwüstlichen Alter und ausserhalb jeder Realität anonsten könnten diese absurden Gedanken nicht entstanden sein. Sehr geehrte Landtagsabgeordnete haben od. hatten sie nie Kinder? Versuchen sie einmal einen Kinderwagen in den 4. Stock zu schleppen dann wüssten sie wie einfach das ist. Sind sie noch nie mit eienm Kinderwagen durch die Stadt gefahren? Hatten sie noch nie gehbeschwerden oder ? Generell geht es hier nicht immer um Behinderte sonder Barrierefreiheit ist Komfort für alle – nehmen sie das zur Kenntnis und speichern sie das ab.
Hedi Schnitzer-Voget,
07.02.2014, 09:37
Grundsätzlich halte ich ja die Idee des anpassbaren Wohnbaus für sehr vernünftig. Allerdings ist nicht geklärt, was genau passieren muss, dass dann beispielsweise ein Lift in den vorhandenen Liftschacht eingebaut wird. Ich nehme an, dieser Schritt wird daran scheitern, dass sich niemand für die Kostenübernahme zuständig erklärt ….
Klaudia Karoliny,
07.02.2014, 08:43
Mit diesen Schritten reiht ich das Bundesland Stmk. – nach Vorarlberg und OÖ – in die Reihen der KurzdenkerInnen un DiskriminiererInnen ein! Sparen ja – aber bitte nicht auf Kosten der Barrierefreiheit.