Behinderte abtreiben? – Heftige Kritik an Vorstoß von Nobelpreisträger

Theologen und Ärztevertreter haben die Äußerungen des Nobelpreisträgers James Watson zur Abtreibung erbkranker Kinder scharf kritisiert.

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Watson hatte in der „Frankfurter Allgemeinen“ für Eltern das Recht gefordert, dem Leben erbgeschädigter Föten frühzeitig ein Ende zu setzen. Der christliche Glaube dürfe das Recht auf gesunde Kinder nicht verhindern, berichtete heute die Kölnische Rundschau.

Rudolf Henke, zweiter Vorsitzender des Ärzteverbands Marburger Bund, sagte, Watson propagiere ein „entsetzliches Menschenbild, das die Menschenwürde von der Qualität der genetischen Ausstattung abhängig macht. Das ist der Einstieg in den Rassismus.“

Der evangelische Sozialethiker Professor Traugott Koch (Hamburg) sagte, die Auswahl „gesunder Kinder“ setze eine willkürliche Grenze. „Warum sollten dann nicht auch alte Menschen aussortiert werden?“ Jetzt sei es auch Aufgabe der Kirchen, in der Diskussion vernünftig gegen dieses Menschenbild zu argumentieren, „und nicht mit Dogmen, die keiner versteht“.

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