Internationaler Kongress Persönliche Assistenz in Wien

Nur mit Persönlicher Assistenz ist es für behinderte Menschen möglich, ein gleichberechtigtes und eigenverantwortliches Leben zu führen, sagt Annemarie Srb-Rössler, Obfrau des Behindertenberatungszentrums BIZEPS, welches am 17. und 18. Oktober in Wien einen Kongress mit internationalen Referentinnen und Referenten abhält.
Bei dieser Veranstaltung werden die aktuelle Entwicklung in den deutschsprachigen Nachbarländern beleuchtet sowie Erfahrungen und Lösungsansätze diskutiert. Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik sowie von Behörden und Wohlfahrtsträgern erhalten hier Gelegenheit, mit direkt Betroffenen aus dem NGO-Bereich über deren positive Erfahrungen mit Persönlicher Assistenz zu sprechen.
Persönliche Assistenz ist zwar international immer mehr zum Begriff einer innovativen Behindertenpolitik geworden, aber viele Kostenträger übernehmen noch nicht die Finanzierung, hält Srb-Rössler fest. Ein Fakt, den sie zum Teil auch darauf zurückführt, dass es sich hier um einen Paradigmenwechsel in der Behindertenpolitik handelt: Nicht die/der BetreuerIn/PflegerIn sagt, wo es langgeht, sondern der behinderte Mensch leitet seine AssistentInnen an, WANN, WO und WIE er Hilfe bzw. Unterstützung benötigt.
Dieses innovative Modell garantiert mittlerweile in vielen Ländern als einziges, dass die Hilfe maßgeschneidert den Betroffenen zugute kommt. Mit Hilfe von Persönlichen Assistentinnen, die von Betroffenen geschult und angeleitet werden, wird es selbst schwerbehinderte Menschen möglich, einem Beruf nachzugehen, ihre Steuern zu zahlen und somit gleichberechtigt am Leben teilzunehmen.
Wir sind nicht mehr aufzuhalten, lautet das Motto der österreichischen Behindertenbewegung unterstreicht Srb-Rössler und weist auch auf das Interesse des Sozialministeriums hin, welches den Kongress finanziell fördert.
Karin Praniess-Kastner,
26.10.2007, 12:41
Danke den OrganisatorInnen des Kongresses für die informativen und spannenden Referate und Workshops. Die TeilnehmerInnen konnten sich ein umfassendes Bild vom Bedarf und der dringenden Notwendigkeit der Einführung von Persönlicher Assistenz machen. Für Wien gilt es festzuhalten: Die MitarbeiterInnen des FSW, die federführend für die Erstellung der Entscheidungsgrundlagen für die Einführung von persönlicher Assistenz verantwortlich zeichnen, waren erfreulicherweise auch anwesend. Ich bin mir sicher, dass sie ihre gewonnenen Eindrücke und Einsichten an die die EntscheidungsträgerInnen weitergeben und damit zu einer raschen Entscheidung im Sinne der Betroffenen beitragen werden. In diesem Sinne: Nichts für Betroffene – ohne Betroffene! Danke und weiterhin viel Durchhaltevermögen!