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Behinderte Menschen über Beschluss der Konvention erfreut

Die Freude über die UN-Konvention "zur Förderung und zum Schutz der Rechte und Würde von Menschen mit Behinderungen" ist bei behinderten Aktivistinnen und Aktivisten groß.

In den Abendstunden des 13. Dezember 2006 (mitteleuropäischer Zeit) verabschiedete die Generalversammlung der UNO die UN-Konvention „zur Förderung und zum Schutz der Rechte und Würde von Menschen mit Behinderungen“. Um diese Konvention wurde hart gerungen und sie soll die Rechte behinderter Menschen weltweit sichern.

Die Mitwirkung an der UN-Konvention war bei der LIVE-Übertragung sowie der anschließenden Pressekonferenz deutlich sichtbar und immer wieder wurde die starke Einbeziehung behinderter Menschen bei der Erstellung der Konvention hervorgehoben.

Auch in Europa war die Freude groß. Vertreterinnen und Vertreter der Selbstbestimmt Leben Bewegung in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigten sich auf BIZEPS-INFO Nachfrage erfreut.

Wehrli: „Bin sehr froh“

„Ich bin sehr froh, dass die Konvention angenommen wurde“, verleiht Peter Wehrli vom Zentrum für Selbstbestimmtes Leben in Zürich seiner Freude Ausdruck. Er hoffe, dass die Konvention „nun von den Staaten sehr schnell ratifiziert werde“.

Für die Schweiz hofft er, dass die Anliegen behinderter Menschen nun verstärkt anerkannter werden. Dies sei sehr wichtig, „weil wir in der Schweiz diskutieren, was Integration bedeutet“, so Wehrli im BIZEPS-INFO Interview.

Miles-Paul: „Nun weltweit fundamentale Rechte“

„Ich finde es total wichtig, dass nun weltweit fundamentale Rechte formuliert werden“, erläutert Ottmar Miles-Paul von der Interessensvertretung Selbstbestimmt Leben (ISL) aus Deutschland. Sein Land habe viel für die Konvention getan „und es wird uns auch helfen, die Rechte in Deutschland einzufordern“.

„Es wichtig, dass wir in Deutschland endlich einmal im Bereich der schulischen Integration herausgefordert werden“, so der Menschenrechtsaktivist aus Kassel gegenüber BIZEPS-INFO. „Ich erhoffe mir, dass es für Rechte behinderter Menschen einen Anschub gibt und die Barrierefreiheit dadurch Unterstützung bekommt“, so Miles-Paul weiter.

Karoliny: „Inhalte näher bringen“

„Es wird wichtig sein, behinderten Menschen bald die exakten Inhalte der Konvention näher zu bringen“, hält Klaudia Karoliny von der Selbstbestimmt-Leben-Iniitiative Linz in einer ersten Reaktion fest. Wichtig dafür sei, „dass es bald eine deutsche Übersetzung der Konvention gibt“.

Sie hofft, dass die Konvention im Alltag behinderter Menschen „wirklich Verbesserungen bringt“. Ob dies die Konvention wirklich leisten kann, „wird erst die Zukunft zeigen“, bleibt die Linzerin realistisch.

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