Behinderte rein!

Der Standard:Jetzt haben wir den Salat: Da gründet die Bundesregierung eine Ethikkommission für Biomedizin ohne Behindertenvertreter, diese werden auch bei der nächsten Sitzung am Donnerstag - entgegen anders lautender Ankündigung - nicht einbezogen.

Ethikkommission
Ethikkommission

„Der Standard“ berichtet: „Nun reicht es ihnen (und anderen Kritikern der Biomedizinkonvention), und sie etablieren ein Gegengremium. Nur so sehen sie ihre Interessen irgendwie gewahrt. Die sind nicht wenige, wollen doch des Kanzlers Bioberater schon bald über Genprognosechips, mögliche Selektion des unerwünschten Geschlechts bei künstlicher Befruchtung und eben über die Konvention, die das Einwilligungsrecht bei Menschenversuchen an Behinderten einschränken will, befinden.“

Und wie reagiert Johannes Huber, der Chef der offiziellen Kommission? Er kann sich „vorstellen“, künftig Behinderten-und Frauenvertreter sowie den ökumenischen Rat einzubeziehen. Ob mit fixem Sitz, überlässt er dem Kanzler-so die Tageszeitung weiter.

„Hubers Argument: Die Kommission sei kein Spiegel der österreichischen Gesellschaft. Gekauft. Es tut wohl, dass ihr nicht die Autofahrerklubs, Kammern und Dutzende Interessenvertreter angehören. Das Argument wird dem Grad der Betroffenheit von Behinderten aber nicht gerecht. Immerhin diskutieren wir neue Technologien, die zum alten Rassismus des „lebensunwerten Lebens“ taugen. Auch lassen sich Kirchenmeinungen und Fraueninteressen leichter artikulieren als die sehr speziellen Bedürfnisse Behinderter. Sie gehören daher in die Kommission. PS: Was bitte hat die Herren an der Spitze von Kanzleramt und Kanzlerkommission dazu bewogen, den Generaldirektor der Biochemie Kundl, Heinrich Scherfler, wie selbstverständlich von vornherein ins hohe Ethikgremium zu nehmen und bei einer benachteiligten Minderheit der Bevölkerung zu zögern?“, so „Der Standard“ weiter.

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