Am 27. Jänner vor 62 Jahren haben sowjetische Truppen das Konzentrationslager Auschwitz befreit.
Seit 1996 ist der 27. Jänner in Deutschland Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Der christdemokratische Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe erinnert daran, dass behinderte Menschen die ersten Opfer der Nazis waren.
Der Beauftragte seiner Fraktion für die Belange der Menschen mit Behinderungen erklärte: „Die ersten Opfer des Nationalsozialismus waren behinderte Menschen. Sie wurden ab Juli 1933 durch das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses‘ systematisch erfasst, sogenannte Erbkranke‘ wurden selektiert und zwangssterilisiert.“
Den Euthanasiemorden im sogenannten „T4-Programms“ fielen ab 1939 über 100.000 behinderte Menschen zum Opfer. „An vielen weiteren wurden medizinische Versuche durchgeführt. Die Morde an Kranken und Behinderten waren Vorläufer und Vorbild der späteren Massenmorde in den Vernichtungslagern“, so Hüppe. Schon Jahre vor der NS-Diktatur habe eine wissenschaftlich verbrämte Ideologie, die zwischen „lebenswertem“ und „lebensunwertem“ Leben unterschied, die Grundlage für die Verfolgung kranker und behinderter Menschen geschaffen.
„Unser Grundgesetz verpflichtet zu Achtung und Schutz der unantastbaren Menschenwürde. Träger der Menschenwürde ist jeder Mensch, unabhängig von Alter, Rasse, Krankheit oder Behinderung“, betonte der Abgeordnete. Die Erblast der NS-Verbrechen seien bleibende Mahnung, jeder Tendenz zur Wertabstufung von menschlichem Leben entschieden entgegenzutreten.
Franz Böck,
29.01.2007, 19:17
Echt Alexandra! Ist das denn wirklich so? Wie war denn die Reaktion auf ihre Posts bei http://www.startrampe.net? Oder in anderen germanischen Behindertenforen? Also wirklich, tztz, keine Ahnung, dass Pflegegeldstufe 4 auch was anderes sein kann als QS Para inkontinent, aber da rumgröhlen! Schönen Abend noch.
Alexandra,
29.01.2007, 19:01
Also wirklich, Franz, aus der hintersten Reihe nach vor zu blöken, ist ja viel zu leicht. Daher nehme ich Ihre Angriffe nicht all zu ernst. Mangelnde Information oder nur Langeweile das ist hier die Frage, gell?
Franz Böck,
29.01.2007, 18:48
Und dann noch Alexandra, sie statet wie immer: Zuerst der Aufruf zum kollektiven Betteln und dem Umzug nach Kitzbühel! Was mach ich den dort?
Den Bergbauern G. treffen, der im Kuhstall ein paar Swarovski-Elefanten stehen hat. Oder den von einem uralten Bauern adoptierten Herrn B., der ja sonst keine Chance auf sein Domizil dort gehabt hätte.
Den Promifriseur und Makler, der diese Deals alle eingefädelt hat. Ich denke , solche Leute will ich gar nicht treffen. In ein Wirtshaus, sollte es denn auch barrierefrei sein, will ich auch nicht, weil manche Wirte wollen ja nicht einmal die einheimischen Tiroler dort bewirten. Das Einzige was mich dazu motivieren könnte, wären die Schirennen, aber da komme ich nicht hin, weil die Shuttlebusse ja nicht barrierefrei sind und ich mit meinen Auto da sicher nicht hinfahren darf.
Am Ende hat dann Alexandra den Aufruf der Erstürmung Kitzbühels nicht dementiert und ich bleibe deswegen zu Hause und schau manchmal bei BIZEPS rein. So ärmlich wie in Kitzbühel kanns da gar nicht sein !
Franz Böck,
29.01.2007, 18:36
Ich verfolge diesen Thread mit Spannung und will meine Schlüsse zum besten geben. Aus dem heiligen Land Tirol ereilt uns die Kunde von einer bösen Aussage. Die hat da eine kleine Lokalpolitikerin gemacht, die sich nicht mal selber so richtig rechtfertigen kann. Das macht dann ja die Frau Mag. Lapp! Wie ärmlich eigentlich ist den diese Welt. Interviews geben zum Thema tut die Dame aus Tirol ja, aber Entgegnungen werden dann aus Wien geschrieben von der Fr. Mag. Lapp und deren Schreiberling. Man nimmt es da alles für bare Münze und entschuldigt sich dann auch. Der böse, böse Kurier bekommt nach 4 Monaten vom Presserichter den Auftrag einer Entgegnung. Das werden dann nach 4 Monaten auch alle verstehen, die das lesen. Wie ärmlich ist denn dieses Verhalten wirklich ?? Dann die Jean d` Arc , die Frau Abgeordnete Haidlmayr: Natürlich Protest keine Frage , geht ja gar nicht so ein Verhalten aus Tirol! Der andere Kollege im Parlamenterl sagt wie meistens nichts. …
Gerhard Lichtenauer,
29.01.2007, 14:18
Mail als öffentlicher Brief (29.1.07, 14:16 Uhr): Sehr geehrte Frau Stadträtin Rief, danke für die nun vorliegende, vorläufige Erklärung, dass der Artikel im Kurier nicht den Tatsachen entspricht. Ich freue mich natürlich sehr, wenn der Eindruck, den dieses Zitat erwecken musste, nicht den Tatsachen entspricht, umso mehr, wenn Sie sich sogar im Gegenteil, um die Belange von Menschen mit Behinderung vorbildlich einsetzen. Ich wünsche Ihnen aufrichtig, dass eine öffentliche Richtigstellung, dieses Missverständnis in richtiger Weise korrigiert. und der positiven Arbeit nicht schadet, sondern sogar Positives bewirkt. Um Verständnis bitte ich für die prompte Reaktion des Herrn Mag. Sicher und meinerseits, die aufgrund der Kurier- Darstellung für geboten erachtet wurde. Mit freundlichen Grüßen, Lichtenauer Gerhard, Ing.
Alexandra,
29.01.2007, 13:42
Danke Michael! So, jetzt können alle Protestschreiber sich wieder den Dingen widmen, die wirklich wichtig sind. Es schadet also nicht, einfach mal zu hinterfragen, anstatt sich so aufzuregen.
michael sicher,
29.01.2007, 13:33
hallo, ich darf euch anbei folgende offizielle Stellungnahme zu dem erschienen Artikel im kurier senden, die ich soeben per email erhalten habe:
Stellungnahme von NR Mag. Christine Lapp (Hiroshima Mandee)
Sehr geehrter Herr Mag. Steiner, [anm.: sollte eigentlich „Sicher“ heissen]
Wir können Ihren Protest aufgrund des im Kurier erschienenen Artikels (Sonntag, 28. Jänner 2007) verstehen. Der Artikel und v.a. das Interview mit Stadträtin Gertraud Rief entspricht jedoch nicht den Tatsachen. Die Aussage von Stadträtin Rief wurden komplett aus dem Zusammenhang gerissen. Rief meinte das Kitzbühl nicht nur „Glanz und Glamour“ bedeutet und dass es an der Zeit ist auch andere Themen publik zu machen. Z.B. Die Integration von Menschen mit Behinderungen in das Stadtbild. Barrierefreit und Integration am Arbeitsmarkt sind essentielle Maßnahmen um dieses Ziel zu erreichen. Dazu hat Stadträtin Rief auch eine eingene Beschäftigungsoffensive in der Großküche Kitzbühls gestartet, die beispielsweise das Krankenhaus beliefert. Weiteres setzt Sie sich als Wohnbaustädträtin für weitere Bauprojekte ein um es auch Menschen mit Behinderungen leichter zu machen ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben zu ermöglichen. Rahmenbedingungen sind zu schaffen, damit alle KitzbühlerInnen – nicht nur die „High-Society-Touristen“ die Visitenkarte von Kitzbühl darstellen. Weiters möchte ich Ihnen mitteilen, dass Stadträtin Rief vom Kurier eine Berichtigung fordert.
Mit besten Grüßen, NR Mag. Christine Lapp, Hiroshima Mandee, Parlamentarische Mitarbeiterin
Alexandra,
29.01.2007, 12:54
Also, alles mit der Ruhe … Ich hab mit Frau Rief telefoniert und sie wird für Gink-Go! eine Erklärung zum Artikel liefern. Ich stelle sie gerne BIZEPS zu Verfügung. Wartet also noch ein bissl, bevor Ihr auf sie einhaut ohne die genauen Hintergründe zu kennen.
meia,
29.01.2007, 11:52
@Lichtenauer – Schließe mich den Protesten an und bin auf die Antwort gespannt – leider kenne ich nicht den ganzen Text in der Kurier-Sonntagsausgabe – möglicherweise hat Frau Wohnbaustadträtin Gertraud Rief die gute Wohnsituation in Kitzbühl für behinderte Mitbürger betonen wollen – was ich allerdings bezweifle. Der Satz – „In Kitzbühel sind keine behinderten Menschen auf der Straße. Unser Ortsbild ist clean“ – ist ein Skandal sondergleichen.
Alexandra,
29.01.2007, 11:29
Hallo Michael!
Hast du einen Link zum gesamten Text? Das wäre doch ned schlecht, wenn wir das gesamte „Kunstwerk“ zu lesen bekämen.
Ausserdem:
Ich bin für Urlaub!
Ich finde, alle Behindis sollten in nächster Zeit in Kützbühel Urlaub machen, oder wollen wir dort ein WG gründen? Ja, das wär feini!!!! Und dann hocken wir uns auf die Straße und singen – alle gemeinsam – „Stand by me“ und halten die Händchen auf.
Gerhard Lichtenauer,
29.01.2007, 11:17
Mail als öffentlicher Brief (29.1.07, 11:11 Uhr): Sehr geehrte Frau Rief, als besorgter Bürger ersuche ich Sie, zu folgendem Satz, der laut Kurier (28.1.07) von Ihnen stammen soll, Stellung zu nehmen: „In Kitzbühel sind keine behinderten Menschen auf der Straße. Unser Ortsbild ist clean.“ Wenn Sie diesen Satz, so meinten, wie er zu verstehen sein muss, bitte ich Sie dringend Ihre Haltung zu Menschen mit Behinderungen grundsätzlich zu überdenken. Da Sie diese Aussage als Person des öffentlichen Lebens im Zusammenhang mit Ihrer Funktion, im Dienste der Öffentlichkeit, getätigt haben, erwarte ich eine öffentliche Stellungnahme und hoffentlich Distanzierung von jenem menschenverachtenden Gedankengut, das dieser Aussage zugrunde liegen muss. Mit freundlichen Grüßen, Lichtenauer Gerhard, Ing. (Kontaktdaten)
Gerhard Lichtenauer,
29.01.2007, 10:18
Zum „gesäuberten“ Kitzbühel: Das ist ja „starker Tobak“ aus dem heiligen Land, da kann man nichtmal mehr sagen „wehret den Anfängen“. Galt einmal „judenfrei“ als Qualitätsmerkmal, so ist es in Kitzbühel nun „behindertenfrei“, was den Urlaubsgenuss der Gäste garantieren soll. Bin zwar etwas sprachlos aber auch nicht verwundert, immerhin spricht Die honorige Dame aus, was unsere Gesellschaft ungeniert praktiziert: Verstecken von Menschen mit Behinderungen in Aus)Sonder(ungs)Anstalten.
michael sicher,
29.01.2007, 09:15
ich habe das noch nie gemacht, aber ich fasse es einfach nicht und rufe euch alle auf eine protestmail an frau rief zu senden!
„In Kitzbühel sind keine behinderten Menschen auf der Straße. Unser Ortsbild ist clean.“ meint Gertraud Rief, Stadträtin für Wohnbau
Kurier – Sonntag, 28. Jänner 2007
05356/72 6 37, 0664 210 69 50
gertraud.rief@utanet.at
Hinterstadt 14, 6370 Kitzbühel