Behinderten-Auslese schon im Reagenzglas

Kirchliches "IMABE"-Institut warnt vor der international zunehmenden Praxis der "Präimplantationsdiagnostik": Gefahr der Züchtung von "Menschen nach Maß"

Forscherin im Labor
BilderBox.com

Schwere ethische Bedenken gegen die Untersuchung von im Reagenzglas erzeugten Embryos auf genetische Defekte hat das kirchliche „Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik“ (IMABE) angemeldet. Die entdeckten Defekte könnten zur Zeit nicht korrigiert werden. Die sogenannte „Präimplantationsdiagnostik“ und „Präimplantations-Gen-Diagnose“ dienten also nur dazu, Embryonen mit Defekt zu „eliminieren“. Es handle sich daher um eine „eugenische Maßnahme“, um die „Selektion von Menschen im Embryonalstadium“.

Der erste Bericht über die klinische Anwendung der sogenannten „Präimplantationsdiganostik“ (PID) kam 1990 aus Großbritannien. Seither steige in diesem Land die Zahl der Zentren, in denen die PID durchgeführt wird, laufend an. In den USA und in neun Ländern der EU gebe es ebenfalls Spezialzentren für die PID, berichtet das „IMABE“-Institut.

Die PID stehe „nicht im Dienste einer Therapie oder einer Heilung“, sondern „allein im Dienste der Entscheidung über Leben oder Tod“, warnte das „IMABE“-Institut. Die Untersuchung sei „unmittelbares Instrument der Selektion“ und mittelbares „Instrument der Tötung“ von Menschen. Die PID öffne einer schwer kontrollierbaren „Menschen-Selektion“ Tür und Tor. Mit der PID sei es theoretisch sogar möglich, Embryonen auf Normalmerkmale zu testen, nur um „Menschen nach Maß“ zu schaffen.

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