Behindertenanwaltschaft fordert Teuerungsausgleich für Menschen mit Behinderungen

Menschen mit Behinderungen sind in Österreich statistisch gesehen stärker armutsgefährdet als der Durchschnitt der Bevölkerung. Die Teuerung trifft sie aktuell besonders stark. Behindertenanwalt Hansjörg Hofer fordert daher eine 13. Auszahlung der Mindestsicherung für alle betroffenen Menschen.

Portrait des Behindertenanwalts Dr. Hansjörg Hofer
Behindertenanwaltschaft

Bei der Behindertenanwaltschaft melden sich aktuell viele Personen mit Behinderungen, aber auch deren Angehörige, die große Sorge haben, die täglichen Ausgaben in den nächsten Monaten decken zu können. Viele betroffene Menschen haben beispielsweise einen erhöhten Bedarf an persönlichen Dienstleistungen oder Sanitätsartikeln.

Auch die gestiegenen Treibstoffpreise wirken sich aus, da Menschen mit Behinderung häufig auf den individuellen Transport mit dem Auto angewiesen sind.

Behindertenanwalt Hansjörg Hofer: „Die von der Bundesregierung beschlossenen Einmalzahlungen bringen nur kurzfristige Erleichterung und sind nicht sozial treffsicher. Ich plädiere für eine 13. Auszahlung der Sozialhilfe beziehungsweise Mindestsicherung für Menschen mit Behinderungen. Damit erreichen wir einen Teuerungsausgleich, der sozial gerecht ist und anhaltend wirkt.“

Die Umsetzung der Forderung ist laut Behindertenanwaltschaft mit einer einfachen Änderung der Sozialgesetzgebung möglich. Betroffen wären nach Schätzungen 70.000 Bezieher:innen von Sozialhilfe. Derzeit liegt die Sozialhilfe für einen Einpersonenhaushalt bei 978 Euro im Monat. Das Budgetvolumen für diese Maßnahme würde somit rund 60 Millionen Euro jährlich ausmachen.

Behindertenanwalt Hansjörg Hofer: „Menschen mit Behinderungen dürfen beim Teuerungsausgleich nicht vergessen werden. Im Vergleich zu den Hilfen, die insgesamt 2022 beschlossen wurden, sind 60 Millionen Euro ein überschaubarer Betrag, der eine besonders armutsgefährdete Gruppe unterstützen würde, ihre persönlichen Ausgaben leichter zu decken.“

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8 Kommentare

  • Bin ebenfalls dafür, das man den Grundlohn auf mindestens 1.400 Euro erhöht und das Pflegegeld auf 200 Euro;

  • Ich bin für ein ‚Bedingungsloses Grundeinkommen‘ für alle von zumindest 1400 Euro mtl., dann hört sich die Bettlerei auf. Mit der Auszahlung einer 13. Sozialhilfe alleine für Menschen mit Behinderungen ist es auf jeden Fall nicht getan!
    Alle Menschen mit Behinderungen, die jetzt in massiven Nöten sind, bei der Behindertenanwaltschaft melden, damit diese einen Überblick über unnsere Lebensrealitäten bekommt. Vielleicht kann sie ja auch helfen,

  • S.g Damen Herren
    Ich habe ihren Artikel gelesen und bitte um weitere Auskünfte, da 90 %behindert bin und Pflegestufe 3 beziehe.
    Momentan bin ich sehr am Ende mit dem nerven da ich nicht mehr mal das nötigste zum Leben habe.
    Die wöchentlich arztbesuche, Therapie und einkaufen ist jetzt ein riesiges Problem. Habe 9 Wirbelsäule Operation, 2 Gehirnblutungen, 4 mal Krebserkrankung, 2 lungeninfarkte und jetzt auch noch Poyneuropatie bekommen. Es werden Zahlungen von der Regierung versprochen, aber bis heute nicht eingelangt. Ich bin mit meinen nerven komplett am Ende und weiß auch nicht mehr weiter. Beziehe Mindestspension….es ist kein lesenswertes Leben mehr. Ich fühle mich Menschen zweiter Klasse. Meine Ärzte sind in großer Sorge da ich in den letzten Monaten 32 kg abgenommen habe. Das bei einer Größe von 1.86 cm …hab jetzt 61 kg…wohin oder wer kann helfen?
    Hab jetzt 25 Operationen hinter mir…..Bitte dringend um Hilfe.
    Mit freundlichen Grüßen Elisabeth van den Hoff

  • Super, mir geht es auch so pflege sohn seit 2016 stufe 5,ich selbst selbst, dadurch nur noch kosten sohn rehageld mindest, ich bekomme kein ams, sozial hilfe etc, einnahmen nur rehageld u pflegegeld feste kosten sohn 1200na dann bravo,,, gesetzte sind so gemacht, das ausnahmen nicht berucksichtig, corona auch alle hilfe abgelehnt, wir muessen uns wehren, werden noch bestraft wril wir erwachsenes kind pflegen, jeder wo dad macht weiss wovon ich spreche

  • Sehr gut bitte rehageldbezieher mindestlohn 1040,00 nicht vergessen, wurden bei corona auch vergessen und dazu 100 prozent behinderung seit 2017 durchgehend mindest rehageld. Danke

  • Ich bin pflegende Angehörige,mein Sohn mit 35 Jahren, Pflegestufe 6 .Wir beziehen KEINE, der angeführten Leistungen(Sozialhilfe ,Mindestsicherung,Arbeitslosengeld,Notstandsgeld,Pension ).JA, auch das gibt es NÖ.Ich bin zumindest froh ,das wir diese 180 Euro Kinderbeihilfebonus bekommen .Das einzige das wir beantragen können,ist bei der Gemeinde den Heizkostenzuschuss-andere Bundesländer haben zumindest auch den , für den Teuerungsausgleich berücksichtigt.Ich finde nichts für Nö.

    • Ich beziehe Pflegegeld der Stufe 5 und wohne bei meinen Eltern im Haus. Ich habe auch keinen Anspruch auf irgendeine andere Leistung. Da frage ich mich schon irgendwie, wo sich der Sozialstaat wohl versteckt…

  • Wird nicht passieren, da unsere lieben Politiker meinen, dass sie doch jetzt bitte schon genug getan haben! Ich bin froh, dass es diese Einmalzahlungen gibt, trotzdem sind diese nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Man müsste, m.M.n., bei der Sozialhilfe, Familienbeihilfe und dem Pflegegeld ansetzen – den (höheren) Anspruch darauf durch Abschaffung gewisser Hürden erleichtern, Sätze regelmäßig erhöhen (was zum Glück eh schon geplant ist) und das bundesweit einheitlich (was leider nie passieren wird).