Präsident Voget fordert klares Bekenntnis zur UN-Konvention
Am Montag endet die Nominierungsfrist für den ORF-Publikumsrat. „Ich gehe davon aus“, so ÖZIV Präsident Dr. Klaus Voget, „dass sich die Zuständigen dort ihrer Verantwortung bewusst sind und diesmal die SelbstvertreterInnen zum Zug kommen. Alles andere wäre ein klarer Verstoß gegen die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen!“
„Die Interessen der älteren Generation werden in diesem Gremium auch durch ältere Menschen vertreten, die der jungen Menschen durch junge. Also ist es doch auch völlig klar, dass die Anliegen behinderter Menschen von SelbstvertreterInnen transportiert werden sollen“, wundert sich Voget, der gleichzeitig auch Präsident der ÖAR ist, dass derzeit zwei nicht-behinderte Personen diese Aufgabe im ORF-Publikumsrat wahrnehmen.
„Das muss sich in der nächsten Funktionsperiode ändern!“ macht Voget klar und nennt auch einen Kandidaten, der aus seiner Sicht für diese Aufgabe besonders prädestiniert ist: „Der Journalist und Rollstuhlbenutzer Mag. Manfred Fischer ist seit Jahren ein engagierter Kämpfer für die Rechte behinderter Menschen. Eine nicht diskriminierende Sprache und Berichterstattung über Menschen mit Behinderungen ist ihm ein besonderes Anliegen.“
Er ist deshalb auch in der Journalistenausbildung tätig und unter anderem Mitglied in der Jury des ÖZIV Medienpreises.
„Wir anerkennen die Bemühungen des ORF, Sendungen durch Untertitelung, akustische Bildbeschreibung und den Einsatz von Gebärdendolmetschern auch für behinderte Menschen nutzbar zu machen“, so der ÖZIV Präsident.
Aber bei der Berichterstattung über und vor allem von Menschen mit Behinderungen gäbe es noch großen Aufholbedarf: „Das Behindertensportmagazin `Ohne Grenzen´ ist hier zweifellos ein großer Fortschritt, eine sehr gut gemachte Sendung mit sehr engagiertem Team. Aber wir wünschen uns im Sinne der Inklusion ganz klar auch behinderte MitarbeiterInnen in anderen Sendungen des ORF. Warum soll zum Beispiel nicht eine Rollstuhlbenutzerin die ZIB moderieren?“ regt Voget an.