Belgien: Geburtenanzahl von Kindern mit Down-Syndrom sinkt

Aufgrund eines Bluttests werden immer weniger Kinder mit Down-Syndrom geboren.

Flagge Belgien
Jessica Johnson

Der belgische Gynäkologe Hendrik Cammu schätzt, dass in etwa 5 Jahren nur mehr unter 10 Kinder mit Down-Syndrom pro Jahr in Flandern auf die Welt kommen, berichtete aerzteblatt.de kürzlich.

Es wird aber auch immer Frauen geben, für die ein Abbruch der Schwangerschaft z. B. aus religiösen Gründen nicht in Frage kommt.

Das belgische Gesundheitsministerium unterstützt seit dem 1. Juli 2017 den NIPD-Bluttest, mit dem man das Down-Syndrom bei Ungeborenen feststellen kann. Der Test kostet jetzt nur noch 8,68 Euro. Es werden seitdem im Labor der katholischen Universität Leuven dreimal mehr Tests pro Woche analysiert als zuvor, informiert der Humangenetiker Boris Vermeesch

Der EU-Abgeordnete und Mediziner Peter Liese (CDU) warnt vor einem Automatismus, mit dem betroffene Ungeborene abgetrieben werden könnten. Er sieht die Gefahr, dass Kinder mit Down-Syndrom durch den Test keine Chance mehr haben, auf die Welt zu kommen und befürchtet ein Verschwinden von Menschen mit Behinderungen.

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Ein Kommentar

  • „… und befürchtet ein Verschwinden von Menschen mit Behinderungen.“

    Ich hoffe, er befürchtet nicht wirklich das Verschwinden von Menschen mit Behinderungen, dann müsste er auch nachträgliche Eingriffe kritisieren, die eine Behinderung oder zumindestens ihre Auswirkungen zum Verschwinden bringen. Ich bin mir sicher, man würde anders darüber denken, wenn Trisomie 21 nach der Geburt behandelbar wäre und man dies dem Kind vorenthalten würde, zB mangels finanzieller Ressourcen oder weil man meint, dass mehr behinderte Menschen zur Erhaltung der Vielfalt benötigt werden. Die Abtreibung und erst Recht die Spätabtreibung ist nicht deshalb ein ethisches Problem, weil sie Behinderungen verhindert. Ich finde außerdem, dass die Abtreibung bis kurz vor der Geburt ein größeres Problem ist als die Abtreibung in den ersten 12 Wochen und das der Test ein Fortschritt wäre, wenn er Spätabtreibungen reduziert und die false Positives und Negatives mindestens genauso zuverlässig sind. Denn sonst würden diese Föten eben später abgetrieben, bei einem wesentlich weiter entwickelten und überlebensfähigen Zustand.