Beamte des Verkehrsdienstes haben am Donnerstag in Berlin-Spandau einen Ford Kombi Transit aus dem Verkehr gezogen, der als Behindertentransporter zugelassen war.
Der Wagen hatte gerade seine erste Tour beendet als die Beamten das Fahrzeug kontrollierten. Das Ergebnis war erschreckend: Der Wagen wies erhebliche Mängel auf.
Die Bremsscheiben waren abgenutzt, die Batterie im Motorraum lose, der rechte Außenspiegel beschädigt und die Kraftstoffleitungen undicht. Auch die Rollstuhlrampe war lose.
Der 63-jährige Fahrer erklärte, die Ersatzteile seien schon bestellt und es gebe keinen Grund für die Aufregung. Er glaubte, trotz der erheblichen Mängel weiterfahren zu können. Gegen Fahrer und Halter wurden Ordnungswidrigkeitsanzeigen geschrieben.
Alexandra,
27.03.2006, 19:02
Ich muss mal eine Lanze für die Chauffeure brechen. Wer zur Rechenschaft gezogen werden muss, sind die Fahrtendienstfirmen. Sie sind, wie bei Taxiunternehmen, für ihre Fahrzeuge verantwortlich und somit auch verantwortlich für den sicheren Transport ihrer Passagiere. Sicherlich liegt die erste Verantwortung beim Fahrer, aber da die Fahrer meist unterbzahlt sind, kaum eingeschult werden (Umgang mit Rollstuhl) und leider auch nicht immer deutsch sprechen können, kommt es oft zu Problemen. Obwohl die Fahrtendienstfirmen vom Bund finanziert werden (26 Euro / Fahrt und Passagier, hab ich mal gehört), bekommen sie es oftmals logistisch nicht hin, Fahrten richtig zu planen. Massentransporte (Viehtransporter), zu früh oder zu spät oder gar nicht kommen, sind nur einige der Resultate. Was nun aber tun, um das Problem zu beheben? Geschulteres Personal? Ja gerne, aber wer bietet diese Schulung an und wer finanziert es? Sollte man einen größeren Selbstbehalt von den Passagieren verlangen? Ja, aber wieviel und wer soll das bezahlen? Wer das höhere Pflegegeld bezieht? Soll es nach Einkommen gestaffelt werden? Wer übernimmt da die Verwaltung und Überprüfung?
Wie du siehst, Freddy, es ist immer leicht einen Schuldigen zu finden, aber auch die passende Lösung – tja, da sieht das schon etwas anders aus.
Freddy,
27.03.2006, 10:21
Das finde ich gut, dass dagegen vorgegangen wird. Meiner Meinung nach sollten FahrerInnen auch kontrolliert werden. Was ich schon mit beinahe Unfälle miterlebt habe, ist nicht mehr normal. Bei rot über Kreuzungen, knapp vor einem raus fahren und so weiter. Manche FahretendienstfahrerInnen sollten Nachschulungen machen. Aber in Österreich wird bestimmt viel übersehen.