Beschämende Entschuldigung der Hamburger Sparkasse

Nach dem ersten Schrecken über das diskriminierende Verhalten der eigenen Mitarbeiter versucht die Hamburger Sparkasse die Sache nun mit einem Blumenstrauß aus der Welt zu schaffen.

Haspa - Hamburger Sparkasse
LinksmanJD / Flickr

„Für Franko Wittrock ist die Sache nicht erledigt. Der 57-jährige Rollstuhlfahrer aus Hamburg hatte am 1. August in der Filiale der Hamburger Sparkasse (Haspa) ein Erlebnis, das er erst verarbeiten kann, wenn er weiß, dass auch die Öffentlichkeit davon erfahren hat“, berichtet die TAZ.

Man habe „großen Ekel“ vor ihm und wolle ihn nicht mehr bedienen, erfuhr er Anfang August bei einem seiner Bankbesuche – er war geschockt. Seine Assistentin, Sonja Kraus, war bei dem Vorfall ebenfalls anwesend und bestätigte gegenüber den Medien den Vorfall.

Mediales Aufsehen

Gerlef Gleiss von Autonom Leben in Hamburg schrieb in seinem Blog über den diskriminierenden Bankbesuch. Im Interview mit den kobinet-nachrichten erzählt er von dem überraschend großen Echo, das er aufgrund seines Berichtes erfahren habe.

Er fordert eine angemessene Entschädigung für den behinderten Kunden sowie eine Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank.

Hamburger Sparkasse beginnt nachzudenken

In einer ersten Reaktion kamen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unangemeldet zu Herrn Wittrock nach Hause, um sich – mit einem Blumenstrauß – zu entschuldigen. „Dieser Ausnahmefall tut uns und der betreffenden Kollegin sehr leid“, wird die Pressesprecherin der Haspa, Stefanie von Carlsburg, in der TAZ zitiert.

Doch, wie von mehreren behinderten Menschen berichtet, ist diskriminierendes Verhalten bei der Haspa doch kein Einzelfall. Die Bank dürfte im Umgang mit behinderten Kundinnen und Kunden massive Probleme haben.

Seit 2006 ist in Deutschland so eine Vorgangsweise gemäß Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz gesetzwidrig.

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