Besichtigung U-Bahn-Zug X-Wagen der Wiener Linien 

BIZEPS hatte am 1. April 2022 die Möglichkeit, die neue U-Bahn-Fahrzeuge der Wiener Linien, genannt X-Wagen, in einer Werkstatt zu besichtigen.

Der X-Wagen von vorne mit weißem Lichtstreifen. Oben als Fahrziel steht in Bernsteinfarben „Sonderzug“. Links sehen wir nach hinten verschiedend den Rest des Zuges mit offenen Türen.
BIZEPS

Ende des Jahres 2022 sollen die ersten X-Wagen der Wiener Linien auf den Linien U1 bis U4 in den Fahrgastbetrieb gehen. Wir hatten bereits die Möglichkeit, uns das Fahrzeug im Inneren genau anzusehen.

Es handelte sich um den ersten Zug, der mittels Online-Abstimmung „FeliX“ genannt wurde. An der einen oder anderen Stelle fehlen auch noch Aufkleber, bis das Fahrzeug aber in Betrieb genommen wird, werden die vermutlich noch angebracht.

Außenansicht

Optisch sind die X-Wagen von außen sehr ähnlich zum Vorgängermodell, dem V-Wagen. Der Zug besteht aus 6 Waggons, die durchgängig verbunden sind. Graue Grundfarbe mit durchgängig roter Linie. Während der V-Wagen noch Scheinwerfer in einem angedeuteten V hatte, das wie ein Lächeln wirkte, ist es beim neuen Modell nur noch ein waagrechter Strich.

Beim Einsteigen fällt gleich auf, jede Tür hat spaltüberbrückende Klapprampen. Früher gab es die nur bei der ersten und letzten Tür. Bei unserer Besichtigung konnten wir sie leider aufgrund der Werkstattsituation nicht testen.

Die Türen verfügen über vertikale LED-Streifen, die anzeigen, ob die Türen geöffnet werden können oder nicht. Dazu gibt es auch noch eine Anzeige für den Fall, dass eine Tür nicht verwendet werden kann.

Seitenansicht des X-Wagens mit rotem, durchgehenden Strich auf grauem Grund. Durch die Fenster können wir rote Sitze und gelbe Haltestangen erkennen.
BIZEPS

Die Türen am Anfang und Ende des Zuges sind zusätzlich noch mit einem blauen Klebestreifen an der Oberkante markiert. Das soll darauf hinweisen, dass sich hier der Hauptbereich der Rollstuhlplätze befindet.

Im Inneren

Beginnen wir am Anfang des Zuges. Hier befinden sich – wie bereits bekannt – zwei Rollstuhlplätze. Zusätzlich ist jetzt allerdings auch jeweils ein großes Rollstuhlsymbol im Boden eingelassen, um den Platz besser zu markieren. Für Rollstuhlfahrende gibt es jetzt direkt am Stellplatz auch einen Türöffnungswunschknopf sowie eine Sprechstelle zum Fahrpersonal / Notsprechstelle.

Großes Rollstuhlfahrerpiktrogramm am Boden, 2 Klappsitze an der Rückwand. Links ein Fenster und darunter der Türöffnungswunschtaster, Sprechstelle und Haltegriffe.
BIZEPS

Von diesen Rollstuhlplätzen gibt es vier, zwei am Anfang und zwei am Ende des Zuges, im 1. und 6. Waggon.

Im 3. und 4. Waggon gibt es jetzt auch je einen Rollstuhlplatz, mit weniger Platzangebot allerdings, aber ebenso mit Türöffnungswunschknopf und Sprechstelle zum Fahrpersonal / Notsprechstelle.

Es gibt jetzt also insgesamt 6 Rollstuhlplätze statt wie bisher 4. Wir nehmen an, dass auch hier unter den Holzabdeckungen ein Rollstuhlpiktogramm am Boden erkennbar sein wird,

Der Rollstuhlplatz wie er im 3. und 4. Waggon aussieht. Ein Rollstuhlpiktogramm an der Wand. 2 Klappsitze unter dem Fenster. Türöffnungswunschtaster, Sprechstelle und Haltegriffe unter dem Fenster zwischen 2 Klappsitzen. Am Boden noch Holzabdeckungen.
BIZEPS

Gegenüber davon ist auch je ein Kinderwagenplatz, der allerdings keine Sprechstelle und Türöffnungswunschtaster hat.

Fast bei allen Eingängen gibt es direkt als ersten Sitzplatz sogenannte Prioritätssitze für Personen, die auf einen Sitzplatz angewiesen sind. Diese sind blau lackiert statt, im üblichen Rot der anderen Sitze.

links ein blauer Sitz an der Wand bei einem Fenster, rechts 2 rote Sitze gegenüber vom blauen Sitz.
BIZEPS

Auch das Raumgefühl wurde verbessert, gerade im Einstiegsbereich hat man nun mehr Platz.

Weitere Fotos finden Sie in unserem Fotoalbum „Besichtigung X-Wagen“.

Informationssystem FIS+

Im Inneren haben Zettel mit Netzplänen ausgedient. Über den Türen sind jetzt Bildschirme angebracht.

Anzeige der aktuellen und nächsten U-Bahn-Stationen auf dieser Linie. Wir befinden uns laut Anzeige am Karlsplatz der Linie U2
BIZEPS

Ein digitales Fahrgastinformationssystem, das situationsabhängig Informationen anzeigt, wie beispielsweise in welcher Station man sich gerade befindet und welche als nächste kommen.

Eine große Neuerung wird auch sein, dass – je nachdem bei welcher Tür man sich befindet – angezeigt wird, in welche Richtung man zu welchen Ausgängen oder Aufzügen gehen muss und ob diese Aufzüge außer Betrieb sind. Wir haben darüber im Artikel Informiert unterwegs in der Wiener U-Bahn mit dem neuen Fahrgastinfo Plus berichtet.

Obwohl dieses System sehr innovativ und praktisch zu sein scheint, ist es bisher nur sehenden Menschen zugänglich. An Lösungen für blinde Menschen und Menschen mit Sehbehinderungen wird gearbeitet.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Die Kommentarfunktion für diesen Artikel ist abgeschalten.

8 Kommentare

  • Noch ein kurzer Hinweis:

    Wenn am Reumannplatz der (einzige)Aufzug hinter der täglichen Menschenschlange zur Hauptverkehrszeit eine Störung hat, muss man eine Station weiter am Keplerplatz(mit Kinderwagen oder Rollstuhl)und hoffen, das der einzige Aufzug dort funktioniert. (Derzeit nicht)Wenn nicht, muss man händisch wieder zurück, (wie in meinemFall) und 2 km bergauf mit dem Rollstuhl bis zur Troststrasse.
    Mfg Georg

  • Ich finde es super wenn mehr Behinterte Fahrgäste mit der U-Bahn fahren können. Aber was nützt das, wenn auf einer Iänge von über 2 km ( Zwischen Hauptbahnhof und Troststrasse) nur ! ein einziger ! Aufzug funktioniert,wie derzeit“.
    Da es die baulichen gegebenheiten am Reumannplatz(1 !! Aufzug) nicht zulassen würden“(lt.Politik).
    Dennoch wurde der Reumannplatz um viel Steuergeld Revitalisiert ohne dabei auf Rollstühle, Kinderwägen oder Fahrräder Rücksicht nehmen.
    Am Keplerplatz ging es ja auch nachträglich,wobei der sehr oft Störungen hat(wie derzeit).
    Da ist dann natürlich die neue Info-Tafel sehr hilfreich, um mir mittzuteilen; das ich weiterfahren muss, da der einzige Aufzug( in einer Millionenstadt) am Reumannplatz oder Keplerplatz nicht funktioniert.
    Wien ist eine moderne lebenswerte Stadt, aber sie sollte sich auch bei der Planung und Umgestaltung, mehr um die Bedürfnisse ‚gehandicapter Personen „kümmern.

    Fazit; Zwischen den Stationen Hbhf- Troststrasse gibt es 2 Aufzüge !!!!Was nützen mehr Plätze für Behinderte wenn man zbsp.wie derzeit am Keplerplatz weder zu -noch von- der Station weg kommt.

    Und bei den neuen Straßenbahn-Zügen hätte man wohl erwarten können das der Fahrer (der ohnehin hochkonzentriert und mit einem Fuss im Gefängnis fährt) nicht extra nach hinten laufen muss um eine Zufahrtsplatte aufzuklappen und beim wieder-aussteigen das selbe Spiel. Bei der U-Bahn ging’s.(War finanziell wahrscheinlich nicht tragbar )

    Mfg Georg (Rollstuhlfahrer)

  • Schaut an sich aus wie die bestehenden, neue U-Bahn Züge. Das Info Display über der Türe ist o. k., kann man dieses auch vom Rollstuhlplatz erkennen, wenn man schräg hin schaut? Eine optische Anzeige für Rollstuhlfahrer ist wichtig, da man die akustischen Ansagen oftmals schlecht hört und es ist wichtig zu wissen, zu welcher Türe man muss, wenn man sich durchkämpfen muss.
    Grundsätzlich sollte auf den Linien mit gemischtem Betrieb von alten und neuen Garnituren zwingend eingeführt werde, dass jede 2. eine neue ist.
    Bei den neuen Strassenbahnwagen ist es leider nicht so komfortabel, man kann sich im Wagen kaum drehen und vom Stellplatz ist die Ruftaste im Gegensatz zum Ulf nicht erreichbar; da sollte noch etwas geschehen.

    • Hallo msrudolfo,

      Ja, optisch sind sich die Züge, absichtlich, sehr ähnlich.

      Zur Frage ob man das Display vom Rollstuhlplatz erkennen kann. Kommt wohl auf die einzelne Person an. Eher schon. Es gibt auch noch andere Anzeigen auf diesen Bildschirmen, davon haben wir aber leider noch keine Fotos. Es gibt zusätzlich, nicht im Artikel erwähnt, noch die Anzeigen die quer zur Fahrtrichtung hängen und nur die nächste Station anzeigen (wie bisher). Diese kann man von den Rollstuhlplätzen sehen.

  • Wer arbeitet daran und nach welchen Kriterien?

    • Hallo Hannah!

      Wenn Sie sich auf die Fahrgast Information beziehen. Die Wiener Linien arbeiten daran. Leider gibt es aber noch keine Lösung.

    • Ich verstehe das nicht.Was spricht gegen eine Ansage und einen Orientierungston? Dynamische taktile Anzeigen wären auch möglich.
      Außerdem wären mehrereAnzeigen sinnvoll, in unterschiedlichen Höhen und Winkeln. Nicht jeder Rollstuhlfahrer ist gleich groß und kleinwüchsige Menschen gibt es auch.

    • Ansagen gibt es natürlich. Ich habe mich im Bericht nur auf die Dinge, die anders sein werden, fokussiert. Ja mit den unterschiedlichen Höhen der Anzeigen haben sie Recht.