Bildungschancen behinderter Kinder massiv gefährdet!

Der schulischen Integration, die 1993 für den Grundschul- und 1997 für den Bereich der Sekundarstufe I gesetzlich verankert wurde, droht ein massiver Rückschritt.

Integration:Österreich
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Ihr Fortbestand und insbesondere die Weiterführung nach der 8. Schulstufe sind in keinster Weise gesichert, sondern werden durch die Pläne des Finanzministers und aktuelle Erlässe des Bildungsministeriums untergraben.

Konkrete Auswirkungen treten bereits zu Beginn des heurigen Schuljahres auf. Die Eltern – im besonderen wir Eltern behinderter Kinder – sind betroffen, verunsichert, ja sogar eingeschüchtert, durch die Maßnahmen des Sparpaketes.

Folgende Maßnahmen – unter dem Deckmantel Sparpaket – der Landesschulräte Niederösterreich, Steiermark, Kärnten und Burgenland bekommen unsere Kinder besonders zu spüren:

  • Stundenreduzierung, das bedeutet unter anderem ein Abziehen von Sonderschullehrern aus Integrationsklassen.
  • Durchgehender Zweitlehrereinsatz, Team-Teaching, ein wesentliches Prinzip zum Gelingen gemeinsamen Unterrichts behinderter und nichtbehinderter Kinder, wird verunmöglicht.
  • In den Gegenständen Werken, Hauswirtschaft, Turnen und zum Teil auch Religion, wird der Zweitlehrer zur Gänze gestrichen.
  • Streichung von therapeutischen Förder- und Stützmaßnahmen (z.B.: Logopädie- und Legastheniestunden).
  • Herausreißen von Integrationskindern aus bestehenden Klassengemeinschaften
  • Streichung der unverbindlichen Übungen (Fußball, Handball, Maschinschreiben, Informatik, …).
  • Förderstunden für lernschwache Schüler in den Hauptgegenständen entfallen. Eine optimale Förderung lernschwacher Kinder ist nicht mehr möglich.
  • Selbst die Anforderungen des neuen Lehrplanes (welche zu Schulbeginn von der Bildungsministerin vorgestellt wurden!) können in der gewünschten Form nicht erfüllt werden.

Alle diese Maßnahmen brachten und bringen für die soziale Integration unserer Kinder im Pflichtschulbereich eine Verschlechterung der ohnehin schon prekären Situation.

Wir befürchten, dass die erfolgreichste Reform der Schulgeschichte mit diesen Schritten zu Fall gebracht werden soll. Somit beschreitet das Sparprogramm der Regierung neue Wege der Diskriminierung behinderter Jugendlicher und ihrer Angehörigen, anstatt sie abzubauen.

Wir Eltern sind nicht bereit, diese Situation zu akzeptieren und fordern daher eine Sicherstellung des gemeinsamen Unterrichts behinderter und nichtbehinderter Kinder. Die Regierung ist gefragt! Es gilt Taten zu setzen statt sich leerer Worthülsen zu bedienen!

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