Das gesellschaftliche Klima gegenüber BürgerInnen, die willkürlich gesetzten Normen wie "schön", "leistungsfähig", "erfolgreich" nicht entsprechen, ist in Kippgefahr.
Bei der heutigen Sitzung der Enquete-Kommission zum Thema „Würde am Ende des Lebens“ im Parlament geht es um Fragen, die derzeit heiß diskutiert werden.
Bei der „Sterbehilfe“-Diskussion geht es eigentlich nicht um Selbstbestimmung. Es geht vielmehr um die Frage, wie eine Gesellschaft mit Menschen mit Behinderungen, alten und chronisch schwer kranken Menschen umgeht. BIZEPS-Zentrum für Selbstbestimmtes Leben ist daher strikt gegen aktive Sterbehilfe und assistierte Selbsttötung.
„Wir sehen Behinderungen grundsätzlich als Vielfalt und Bereicherung für uns und andere. An einer Krankheit und Behinderung muss man nicht unbedingt leiden, man kann mit ihr leben. Im Falle von Schmerzen ist eine entsprechende Therapie zu ermöglichen. Am Ende des Lebens soll allen Menschen genügend Unterstützungsangebot zur Verfügung stehen“, hält Mag.a Marianne Karner (BIZEPS-Sprecherin für ethische Fragestellungen in Biopolitik, -medizin und -wissenschaft) fest.
BIZEPS sieht angeborene oder erworbene Behinderungen wie auch chronische Erkrankungen als einige von vielen unterschiedlichen Herausforderungen, die einem Mensch in seinem Leben begegnen können. Der Umgang mit solchen Herausforderungen ist ein länger andauernder Prozess, in denen die meisten Menschen lernen, damit trotzdem zufrieden und glücklich zu leben.
„Aktive Sterbehilfe und Selbsttötung werden fälschlicherweise mit Selbstbestimmung und frei verantwortlicher Entscheidung gleichgesetzt. Das ist ein Irrtum“, so Mag.a Marianne Karner abschließend.