Blackout in Amerika

Es dürfte kein Terroranschlag gewesen sein, sondern eine Panne in einem Kraftwerk.

Abenddämmerung in New York City
Ladstätter, Martin

Innerhalb von drei Minuten fielen in den USA wegen Überlastung hintereinander 21 Kraftwerke aus, es waren dadurch 50 Millionen Menschen in den USA und Kanada ohne Strom. Betroffen waren Millionenstädte wie New York, Cleveland, Denver, Toronto und Ottawa.

Auslöser sei – so der US-Nachrichtensender CNN – eine Panne in einem Kraftwerk. Wegen Überlastung dürfte dann in einem Dominio-Effekt Kraftwerk für Kraftwerk überlastet worden sein.

Schuld an dem totalen Chaos dürfte das veraltete und überlastete Stromnetz sein. Der frühere US-Energieminister Bill Richardson kritisierte im US-Nachrichtensender CNN, die Supermacht USA habe das „Energiesystem eines Dritte-Welt-Staates“.

US-Präsident George W. Bush sprach von einem „massiven, nationalen Problem“, mit dem man aber langsam fertig werde. „Dies war sicher kein Terrorakt“, betonte er. Der Stromausfall sei eine „Lektion für unser Land“ gewesen, sagte Bush und kündigte eine Untersuchung darüber an, „warum der Ausfall so erheblich“ gewesen sei.

In den Bundessstaaten New York und New Jersey wurde der Notstand ausgerufen, nachdem das öffentliche Leben innerhalb von Minuten zusammengebrochen war.

„Uns geht es gut, aber wir bekommen hier kaum Informationen“ berichtet ein Tourist aus Österreich, der einen Elektrorollstuhl benützt, bei einem Anruf in der Heimat. Er musste in einem Museum vom 2. Stock hinuntergetragen werden, weil durch den Stromausfall kein Lift mehr in Betrieb war.

Der Weg zum Hotel war glücklicherweise nicht weit und daher war der Ausfall der U-Bahn kein Problem. Doch es natürlich unmöglich das Hotelzimmer im 10. Stock zu erreichen. Er erhielt kurzfristig ein Zimmer in einem unteren Geschoß und hatte damit noch Glück, da diese Nacht Zehntausende New York im Freien schlafen mussten, weil der Verkehr zusammengebrochen war und sie nicht mehr nach Hause fahren konnten.

In New York kommt langsam der Strom wieder. „10 Blocks entfernt haben sie schon wieder Strom“ bestätigt der Urlauber die einschlägigen Berichte von CNN, über das teilweise Funktionieren des Stromnetzes in Manhattan. „Langsam wäre es gut, wenn mein Rollstuhl Strom bekäme“, hofft der Urlaub auf baldige Normalisierung der Lage.

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