Blinder Läufer erfährt Gerechtigkeit

Als junger Mann wegen der Behinderung disqualifiziert - 42 Jahre danach die verdiente Medaille

Helmut Baudis, Harald Rother

Eine unglaubliche Geschichte mit Happy End: Im Jahr 1975 läuft der fast blinde 19jährige Harald Rother in einer Staffel des WAC mit, die bei den österreichischen Meisterschaften über die Distanz von 25 km den 3. Platz erreicht. Allein, die Medaille wird ihm nicht überreicht. Die Begründung: er hätte bei den sehenden Läufern nichts verloren!

Als diese Geschichte im Rahmen einer aktuellen Reportage über den heute noch aktiven Läufer am Rande vorkommt, wird der Generalsekretär der Österreichischen Leichtathletik-Verbandes, Helmut Baudis, darauf aufmerksam.

Er reagiert sofort: „Das Vorenthalten der Meisterschaftsmedaille liegt weit vor meiner Zeit, trotzdem würde ich hier gerne Wiedergutmachung betreiben und Herrn Rother seine Medaille im Nachhinein verleihen.“

Am 28. August 2017 findet im Beratungszentrum der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs, wo Harald Rother seit dem Jahr 1974 Mitglied ist, nun die Überreichung der Medaille statt. Die kleine, feine Zeremonie gerät zu einer überaus berührenden Wiedergutmachungs-Feier.

Der langjährige Freund und Wegbegleiter Gregor Hartmann stellt in seiner Laudatio Harald Rother als positiv gesinnten Kämpfer für das Gute vor, der mit einer wunderbaren Gabe, einem unverwüstlichen Humor, gesegnet ist. Als Helmut Baudis Harald Rother die Medaille überreicht, strahlt dieser über das ganze Gesicht „Sie haben keine Vorstellung, wie viel mir diese Medaille bedeutet!“

Doch dann übermannt ihn plötzlich die Rührung und allen Anwesenden wird klar, wie hart erkämpft Harald Rothers positive Lebenseinstellung ist. Umso mehr zählt diese Bronze-Medaille für den heute 60jährigen.

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Ein Kommentar

  • Es gibt ja doch noch Menschen mit Gerechtigkeitssinn und Courage, so wie der Generalsekretär des Leichtathletik-Verbandes. Ich freue mich mit Herrn Rother und gratuliere zur Medaille mit langem Atem.